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Politik

Honduras setzt Zeichen in Jerusalem

1. September 2019

Nach den USA, Guatemala und Paraguay peilt auch Honduras an, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen. Als wichtigen Zwischenschritt eröffnete Präsident Hernández ein diplomatisches Handelsbüro in Jerusalem.

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Israel Eröffnunf eines diplomatischen Büros in Jerusalem
Treffen in Jerusalem: Premier Netanjahu und Präsident Hernández (mit ihren Frauen)Bild: Reuters/D. Hill

Kurz vor der Parlamentswahl in Israel hat Honduras ein diplomatisches Büro in Jerusalem feierlich eröffnet. Präsident Juan Orlando Hernández leitete die Feier im Beisein des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu. Der Präsident hatte zuvor erklärt, das Büro sei als "Verlängerung" der Botschaft von Honduras gedacht, die in Rischon Lezion in der Nähe von Tel Aviv liegt. "Das ist für mich die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt des Staates Israel", erklärte Hernández. Dies sei ein Schritt auf dem Weg zur Verlegung der Botschaft nach Jerusalem, teilte das Außenministerium in Jerusalem mit. Der Vorschlag müsse derzeit aber noch "im internationalen und nationalen Kontext" geprüft werden, erklärte das Außenministerium in Honduras. 

Der endgültige Status Jerusalems ist einer der größten Streitpunkte im Nahost-Konflikt. Er soll nach Auffassung des überwiegenden Teils der internationalen Gemeinschaft in zukünftigen Friedensgesprächen zwischen Israel und den Palästinensern festgelegt werden. Sowohl Israel als auch die Palästinenser beanspruchen Jerusalem als Hauptstadt für sich - Israel die gesamte Stadt, die Palästinenser den Ostteil Jerusalems.

Einseitiger Vorstoß Trumps

Wegen des ungeklärten Status der Stadt war es lange Zeit diplomatischer Konsens, dass ausländische Staaten ihre Botschaften nicht in Jerusalem ansiedeln. US-Präsident Donald Trump hatte Jerusalem im Dezember 2017 dennoch einseitig als Hauptstadt Israels anerkannt und im Mai 2018 die US-Botschaft dorthin verlegt. Kurz darauf verlegten auch Guatemala und Paraguay ihre Botschaften. Dies wurde international scharf kritisiert.

Für den 17. September ist erneut eine vorgezogene Parlamentswahl in Israel angesetzt. Ministerpräsident Netanjahu war nach der Wahl im April trotz einer rechts-religiösen Mehrheit beim Versuch der erneuten Regierungsbildung gescheitert.

kle/wa (dpa, efe, afp)