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"Humanity 1" rettet im Mittelmeer Menschen aus Seenot

23. Oktober 2022

Deutsche Seenotretter haben 45 Migranten im Mittelmeer von einem überfüllten Holzboot an Bord genommen. Das gab die in Berlin ansässige Organisation "SOS Humanity" bekannt.

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Mittelmeer | Crew-Mitglieder des Rettungsschiff Humanity 1 der Organisation SOS Humanity
Crew-Mitglieder der "Humanity 1" bei einem Einsatz im MittelmeerBild: Arez Ghaderi/SOS Humanity/dpa/picture alliance

Wie es heißt, hatten zwei Fischerboote und ein Flugzeug der Organisation Sea-Watch das Team der "Humanity 1" am Samstagabend auf den Kahn aufmerksam gemacht, der in der maltesischen Such- und Rettungszone in Seenot geraten war. Dem zweistöckigen Boot sei der Treibstoff ausgegangen. An Bord trug der Organisation zufolge niemand eine Rettungsweste.

Kritik an den Behörden in Malta

"SOS Humanity" übte dabei massive Kritik an den Behörden in Malta. Die maltesische Rettungsstelle habe mit einem US-amerikanischen Regierungsschiff sowie einem Handelsschiff in Kontakt gestanden, um das Boot vor Ort zu sichern. Die "Humanity 1" sei hingegen während des Rettungseinsatzes von der maltesischen Rettungsleitstelle ignoriert worden, kritisierte die Organisation. Die Crew habe trotz Anfragen weder Informationen noch eine Koordinierung von den maltesischen Behörden erhalten.

Private Organisationen retten regelmäßig Migranten im Mittelmeer, die auf ihrem Weg von den Küsten Tunesiens oder des Bürgerkriegslandes Libyen in Richtung EU in Seenot geraten. Zuletzt berichtete die Organisation SOS Méditerranée, 34 Menschen von einem Schlauchboot in Sicherheit gebracht zu haben. Einen Tag später holte die Crew fast 40 weitere an Bord und hatte damit Stand Sonntagnachmittag insgesamt etwas mehr als 70 gerettete Menschen auf ihrem Schiff.

Rettungsschiff Geo Barents Ärzte ohne Grenzen
Die "Geo Barents" hatte am Samstag fast 300 Flüchtlinge nach Italien gebrachtBild: CARMELO IMBESI/ANSA/picture alliance

Am Samstag durften zudem 293 Geflüchtete im italienischen Tarent von Bord der "Geo Barents" gehen, wie die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen", die das private Rettungsschiff betreibt, auf Twitter mitteilte. Die Besatzung hatte die Schutzsuchenden in den vergangenen Tagen bei mehreren Einsätzen aus Seenot gerettet.

haz/kle (dpa, epd)