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Politik

Hunderte Klima-Aktivisten in Gewahrsam

19. April 2019

Sitzblockaden auf Straßen und Brücken, umstrittene Aktionen mit Klebstoff - Umweltschützer demonstrieren in London seit Tagen für mehr Klimaschutz. Die britische Polizei greift durch.

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UK Extinction Rebellion Protest in London
Klima-"Rebellen": Protestaktion am Oxford CircusBild: Reuters/P. Nicholls

Innerhalb von vier Tagen hat die britische Polizei in London fast 500 Klima-Aktivisten in Gewahrsam genommen, wie ein Sprecher von Scotland Yard bestätigte. Sie waren einem Aufruf der Bewegung "Extinction Rebellion" (Rebellion gegen die Auslöschung) gefolgt, unter anderem mit Sitzblockaden auf Straßen und Brücken für mehr Klimaschutz zu demonstrieren.

Innenminister Sajid Javid erklärte nach einem Treffen mit der Londoner Polizeipräsidentin Cressida Dick, dass "gesetzwidriges Verhalten nicht toleriert wird". Niemand dürfe "ohne Konsequenzen das Gesetz brechen". Von der Polizei erwarte er ein "entschlossenes" Vorgehen.

Heathrow im Visier

Eine Drohung der Aktivisten, an diesem Freitag den Betrieb des Londoner Großflughafens Heathrow zu stören, versetzte den Airport in Alarmbereitschaft: "Wir respektieren das Recht auf friedlichen Protest und stimmen zu, dass man etwas gegen den Klimawandel tun muss, aber wir stimmen nicht zu, dass die wohlverdienten Osterferien von Passagieren mit ihrer Familie und Freunden unterbrochen werden sollten", sagte ein Flughafensprecher.

London Flughafen Heathrow Flugzeug Landung
Luftfahrt-Drehkreuz: der Londoner Mega-Airport HeathrowBild: picture-alliance/AP Photo/V. Ghirda

Bereits am Mittwoch hatten Personen den öffentlichen Nahverkehr gestört, indem sie sich mit einer speziellen Substanz von außen an einen Zug geklebt hatten. Weitere Demonstranten hatten sich an einen Gartenzaun am Grundstück von Oppositionsführer Jeremy Corbyn in der Hauptstadt geklebt.

Ohne Emissionen

"Extinction Rebellion" wurde im vergangenen Jahr von britischen Wissenschaftlern gegründet. Die Bewegung fordert von der britischen Regierung, einen Klima-Notstand auszurufen, die Emissionen von Treibhausgasen bis 2025 auf Null zu senken und Bürgerversammlungen zu Klima- und Umweltthemen zu initiieren.

wa/ml (dpa, afp)