Hunderttausende unbekannte Galaxien entdeckt
Es sind Bilder aus einer anderen Welt: Forscher aus 18 Ländern haben mithilfe des Radioteleskops "LOFAR" hunderttausende Galaxien entdeckt, die Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt liegen.
Rote Glühwürmchen
Diese Montage zeigt mehrere Galaxien der HETDEX Region. Mehr als 200 Wissenschaftler aus 18 Ländern haben hunderttausende Galaxien entdeckt, die bisher noch kein menschliches Auge gesehen hat. Die neue Himmelskarte der Astronomen beruht auf Daten des Radioteleskops LOFAR (Low Frequency Array).
Fluoreszierende Flügel
Die verschiedenfarbigen Strukturen innerhalb der Radioquelle B3 0157+406 zeigen, dass es zu großflächigen Turbulenzen innerhalb ihrer Magnetfelder kommt. Weniger wissenschaftlich orientierte Beobachter könnten auch Gesichter in den Flügel-förmigen Feldern erkennen.
Spiralgalaxie
Dieser Feuerschweif gehört zur Spiralgalaxie M106. Forscher glauben, dass die flammenartigen Strukturen das Ergebnis des supermassereichen schwarzen Lochs im Zentrum der Galaxie sind. "Mit LOFAR wollen wir herausfinden, welchen Einfluss die schwarzen Löcher auf die Galaxien haben, in denen sie sitzen", erklärt Astrophysiker Marcus Brüggen von der Universität Hamburg.
Die "Whirlpool Galaxie"
Nein, diesen Spitznamen haben wir uns nicht ausgedacht! M51 ist bei den LOFAR-Astronomen als Whirlpool Galaxie bekannt - der Grund dafür ist wohl unschwer zu erkennen. M51 liegt 15 bis 35 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Auch in ihrem Zentrum ist ein supermassereiches schwarzes Loch zu finden.
Das rote Auge
Dieser Galaxiehaufen trägt den klangvollen Namen CIZA J2242.8+5301. Er ist unter Astronomen besonders für den nördlichen Bogen bekannt, der "sausage" (zu Deutsch: Wurst) genannt wird. Auch bei der Erforschung von Galaxienhaufen hoffen die Wissenschaftler auf neue Erkenntnisse durch "Lofar".
Explosionen im All
In den Spiralarmen der IC 342 Galaxie kommt es zu Supernova Explosionen. Auch diese Galaxie ist Teil der neuen Himmelskarte, die "eine unglaubliche Zahl von wissenschaftlichen Entdeckungen von bleibendem Wert", ermöglicht, erklärt Carole Jackson, die Direktorin der niederländischen Forschungseinrichtung ASTRON, von wo aus LOFAR gesteuert wird.
Sternenglimmer
Für schöne Bilder tricksen auch die LOFAR-Astronomen hin und wieder. Für dieses Glitzerspektakel haben sie die Teleskopaufnahme einer Galaxie auf ein reguläres Bild des Nachthimmels gelegt. Wir würden sagen: Es hat sich gelohnt.
"Zehn Millionen DVDs"
Der Galaxiehaufen Abell 1314 liegt rund 460 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Aus dieser und den anderen 300.000 Galaxien, die jetzt mit LOFAR entdeckt wurden, erwarten sich die Forscher gigantische Datenmengen. "Wir müssen das Äquivalent von zehn Millionen DVDs verarbeiten", sagt Dominik Schwarz von der Universität Bielefeld. Laien dagegen können einfach die schönen Bilder bestaunen.