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IAEA will klare Informationen

22. Mai 2014

Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA verlangt von Teheran weitere Informationen über sein Atomprogramm. Irans Präsident Rohani zeigt sich derweil optimistisch über einen erfolgreichen Abschluss der Atomgespräche.

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Iran: Atomanlage Buschehr (Foto: aeoi.org.ir)
Atomanlage in BuschehrBild: aeoi.org.ir

Die IAEA und der Iran haben fünf weitere Maßnahmen zur Kontrolle des iranischen Atomprogramms vereinbart. Dies teilten beide Seiten in einer gemeinsamen Erklärung mit. Es geht um Klarheit über eine mögliche militärische Dimension der atomaren Aktivitäten der Islamischen Republik. Der Iran hat stets den ausschließlich zivilen Charakter seines Atomprogramms betont, die IAEA hatte in einem umfangreichen Bericht gegenteilige Hinweise unter anderem von Geheimdiensten zusammengetragen.

Die Atomenergiebehörde will von Teheran unter anderem wissen, wozu angebliche Experimente zur Zündung hoch explosiver Materialien und entsprechende Forschungen dienten. Zudem sollen offene Fragen zum Schwerwasserreaktor in Arak geklärt werden, der Plutonium für Atomwaffen produzieren könnte. Die fünf Maßnahmen sollen bis zum 25. August umgesetzt sein. Zuvor waren bereits zwei Maßnahmenpakete weitgehend abgearbeitet worden.

Die Untersuchung möglicher militärischer Dimensionen des Programms in der Vergangenheit gilt auch als wichtiger Punkt für die laufenden Atom-Verhandlungen der UN-Vetomächte USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich sowie Deutschlands mit Teheran. Darin geht es um Gewissheit, dass der Iran keine Atombombe baut, sowie um ein Ende der gegen den Iran verhängten Sanktionen.

Irans Präsident verbreitet Optimismus

Die Atomgespräche mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland können nach Einschätzung des iranischen Präsidenten Hassan Rohani wie geplant Ende Juli abgeschlossen werden. Es sei noch ausreichend Zeit, sich bis zum 20. Juli auf ein Abkommen zu einigen, das den Verzicht auf eine militärische Nutzung der Atomkraft durch den Iran regelt, sagte Rohani am Rande seines China-Besuchs in Shanghai. Sollte das nicht klappen, könnte das Zwischenabkommen um sechs Monate verlängert werden.

In der vergangenen Woche hatte eine weitere Verhandlungsrunde keine Fortschritte erbracht. Das hatte Zweifel geschürt, dass der von den Gesprächspartnern selbst gesteckte Termin eingehalten werden kann. Die Gespräche sollen im Juni fortgesetzt werden.

Russland plant ungeachtet des Streits um das iranische Atomprogramm den Verkauf zahlreicher Nuklearanlagen an die islamische Republik. Noch dieses Jahr könne der Vertrag über den Bau von zwei Atomkraftwerken unterzeichnet werden, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person. Dies könne Teil eines größeren Abkommens werden, das die Errichtung von acht Atomkraftwerken umfasse.

"Russland und Iran werden möglicherweise dieses Jahr eine zwischenstaatliche Vereinbarung über den Bau von vier bis acht Atomkraftwerken abschließen und einen Vertrag über den Bau der ersten beiden Atomkraftwerke als Ergänzung zu Bushehr", zitiert Reuters die Quelle.

Iran besitzt derzeit nur ein Atomkraftwerk zur Stromerzeugung in Buschehr, das von Russland geliefert wurde. Der staatliche russische Atomkraftwerks-Betreiber Rosatom hatte bereits früher erklärt, mit Teheran über den Bau weiterer Atomkraftwerke zu verhandeln.

re/kle (dpa, afp, rtr)