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Ifo kappt Wachstumsprognose für 2021

22. September 2021

Das Ifo-Institut senkt seine Prognose für das Wachstum der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr wegen anhaltender Lieferengpässe in der Industrie. Die erwartete kräftige Erholung nach der Corona-Pandemie verschiebt sich.

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Deutschland Leipzig | Autoindustrie & Corona | Porsche
Bild: picture-alliance/dpa/J. Woitas

In diesem Jahr dürfte die deutsche Wirtschaftsleistung nur um 2,5 Prozent zulegen - 0,8 Prozentpunkte weniger als bisher vorhergesagt. "Die ursprünglich für den Sommer erwartete kräftige Erholung nach Corona  verschiebt sich weiter", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser im Gespräch mit DW.

2020 war die Wirtschaftsleistung Deutschlands um 4,9 Prozent zum Vorjahr eingebrochen. Für 2022 erhöhten die Wirtschaftsforscher ihre Wachstumsprognose um 0,8 Punkte auf 5,1 Prozent.

"Derzeit schrumpft die Produktion der Industrie als Folge von Lieferengpässen bei wichtigen Vorprodukten», sagte Wollmershäuser. Die weltweite Nachfrage  nach langlebigen Konsumgütern und elektronischen Artikeln habe viele Hersteller an ihre Kapazitätsgrenzen gebracht. Zudem hätten veränderte Warenströme die globalen Lieferketten vor enorme Herausforderungen gestellt.

Auf der anderen Seite erholten sich die Dienstleister. Der Beschäftigungsaufbau dort habe sich im zweiten Quartal kräftig beschleunigt. "Die Konjunktur ist gespalten", sagte Wollmershäuser.

Weniger Arbeitslose und Kurzarbeiter

Die Zahl der Arbeitslosen dürfte dieses Jahr auf 2,6 Millionen und 2022 auf 2,4 Millionen sinken. "Auch die Kurzarbeit wurde spürbar abgebaut und wird im kommenden Jahr ihr Vorkrisenniveau erreichen", sagten die Wirtschaftsforscher voraus.

Die Inflationsrate  dürfte in diesem Jahr auf 3,0 Prozent steigen, für das kommende Jahr erwartet das Institut eine Teuerung von 2,3 Prozent.

Das Staatsdefizit - die Neuverschuldung von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen - dürfte in diesem Jahr 157 Milliarden Euro erreichen und im kommenden 52 Milliarden. Für 2023 rechnen die Wirtschaftsforscher mit einem ausgeglichen Staatshaushalt.

Auch andere Institute senken Prognose

Auch andere Forschungsinstitute hatten ihre Prognosen jüngst gesenkt. Das RWI in Essen erwartet in diesem Jahr 3,5 Prozent Wirtschaftswachstum, das IWH in Halle 2,2 Prozent und das DIW in Berlin 2,1 Prozent.

Eine gemeinsame Herbstprognose wollen die führenden Forschungsinstitute Mitte Oktober vorlegen.

ul/hb (dpa, rtr)