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Ifo: Prächtiges Klima

27. März 2017

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist so gut wie seit fast sechs Jahren nicht mehr - das zeigt der Ifo-Geschäftsklima-Index für den Monat März.

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Deutschland Wirtschaft Symbolbild Konjunktur IFO
Bild: dapd

"Der Aufschwung gewinnt an Kraft", so fasste Ifo-Chef Clemens Fuest die Ergebnisse der jüngsten Erhebung zusammen. "Die Aufwärtsentwicklung bei der Beurteilung der aktuellen Geschäftslage hält unvermindert an." Das Münchner Institut befragt Monat für Monat rund 7.000 Unternehmer nach ihrer Einschätzung von Wirtschaftslage und Konjunkturaussichten.

Dem Institut zufolge bewerteten die befragten Unternehmen sowohl ihre aktuelle Lage als auch die Aussichten auf das kommende halbe Jahr deutlich besser als zuvor. Das gilt für nahezu alle Branchen. Im Baugewerbe erreichte der Index den höchsten Stand seit 26 Jahren; in dieser Branche war die Stimmung zuletzt deutlich zurückgegangen.

Merklich optimistischer

Auch im verarbeitenden Gewerbe und im Einzelhandel zeigten sich die Befragten merklich optimistischer als bisher. Allein im deutschen Großhandel wurde neben den Aussichten auch die aktuelle Lage schlechter als im Vormonat bewertet. Volkswirte sehen in den Zahlen des Ifo-Index' auch Anzeichen, dass die deutschen Manager die politischen Sorgen der letzten Monate beiseite schieben. So äußerte der Chef-Volkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, "potentielle Risiken wie Brexit, Trump und Le Pen" spielten für die Unternehmen nun offenbar eine geringere Rolle.  

USA Washington - Donald Trump bei treffen zu Health Care
"Potentielles Risiko" Trump? Bild: Getty Images/AFP/N. Kamm

"Nicht überschäumend, aber gut fundiert"

Mehrere Ökonomen hatten am Wochenende eine stabile Entwicklung der deutschen Wirtschaft prognostiziert - vor allem aufgrund der guten Arbeitsmarktlage. Die Arbeitslosenquote in Deutschland war im vergangenen Jahr erstmals seit der Wiedervereinigung unter die Sechs-Prozent-Marke gefallen. Auch für März gehen die Fachleute saisonbedingt von einem stärkeren Rückgang der Arbeitslosenzahl aus. Mit 2,69 Millionen liege die Zahl der Erwerbslosen um rund 70.000 niedriger als im Januar, berichteten sie der Deutschen Presseagentur unter Berufung auf eigene Berechnungen.

Beim Wirtschaftswachstum sind die Fachleute aus großen deutschen Finanzhäusern sogar noch zuversichtlicher als die sogenannten Wirtschaftsweisen, ein Beratergremium der Bundesregierung. Die hatten für das deutsche Bruttoinlandsprodukt für dieses Jahr ein Wachstum von 1,4 Prozent vorausgesagt. Dagegen rechnet Rolf Schneider von der Allianz mit einem Plus von 1,7 Prozent, und Eckart Tuchtfeld von der Commerzbank erwartet ein Wachstum von 1,6 Prozent. "Ich halte die Konjunktur in diesem Jahr nicht für überschäumend, aber für gut fundiert. Das gibt auch dem Arbeitsmarkt Rückenwind", sagte Tuchtfeld. 

 

ar/wen (dpa, afp, ap)