Ikea: Afrikanisches Design für europäische Möbel
Afrikanische Designer haben die neue Ikea-Kollektion mitgestaltet - inspiriert von Traditionen aus ihren Heimatländern. Ab 2019 können Kunden in Europa die Produkte mit afrikanischem Flair kaufen. Die DW stellt sie vor.
Afrikanisches Design ist "Überall"
So könnte ein Zimmer im neuen Ikea-Stil aussehen. Bunte Farben, geschwungene Linien und ausdrucksstarke Muster - das ist der Modetrend 2019 im Katalog des Möbelherstellers. Zwölf Designer aus Afrika haben erstmals 30 Produkte gemeinsam mit dem schwedischen Möbelhaus für den Verkauf gestaltet. Ihre Kollektion heißt "Överallt" - auf Deutsch "Überall".
Eine haarige Sache
Dieser Korb hat es in sich: Die senegalesische Künstlerin Selly Raby Kane hat ihn gestaltet und sich dabei von der afrikanischen Alltagskunst des Haareflechtens in Afrika inspirieren lassen. "Flechten ist der Moment, wenn Dein Kopf stundenlang auf dem Schoss eines Familienmitglieds landet oder im Salon bei coolem Dakar Pop entspannt, bis die Frisur fertig ist", sagt sie.
Platz nehmen bitte!
Keine Schrauben, kein Klebstoff - der Stuhl aus Sperrholz kommt ganz ohne aus. Das klare Design stammt von Issa Diabaté, einem Architekten aus der Elfenbeinküste. Er wollte einen Stuhl entwerfen, den jeder leicht nachbauen kann. Und zwar überall auf der Welt.
Probesitzen
Der Designer im Produkttest: Issa Diabaté probiert sein Werk zum ersten Mal - der Sperrholzstuhl hat den Test bestanden! Das Produkt geht jetzt in Serie, ab Mai 2019 soll es auf dem Markt erhältlich sein. Die Arbeit mit Ikea war für den Architekten eine tolle Erfahrung. Jetzt überlegt er, wie er günstige Möbel für junge Leute in der Elfenbeinküste entwerfen kann.
Von afrikanischen Großfamilien inspiriert
Bethan Rayner and Naeem Biviji aus Kenia zimmerten diesen Esstisch mit geschwungenen Sitzbänken. Tisch und Stuhl sollen daran erinnern, dass in Afrika große Familien oft eng zusammen sitzen und gemeinsam essen. Die Möbel eignen sich außerdem für Innen- und Außenbereiche: ein Hinweis darauf, wie sehr das afrikanische Klima den Lebensalltag beeinflusst.
Pullover aus Wolle und Seide
Wolle und Seide haben es ihm angetan. Auch die Farben und Muster seiner Heimat. Der junge Südafrikaner Laduma Ngxokolo hat sich mit seinem auffälligen Design - angelehnt an die Perlenarbeiten des Xhosa-Volkes - für Pullover, Westen, Ponchos und Strickjacken bereits einen Namen gemacht. Seine dekorativen Ideen zieren jetzt Kissen und Läufer in der Ikea-Kollektion.
Von der Chipstüte zur Einkaufstasche
Aus alt wird neu: Wiederverwertung und Umfunktionieren war ein großes Thema während der Designphase. Auch das gehört zum täglichen Leben in Afrika, wo aus der Not oft eine Tugend gemacht werden muss. Hend Riad und Mariam Hazem aus Ägypten entwickelten eine neue Ausführung der bekannten Ikea-Einkaufstasche: Sie wird nun erstmals aus alten Chips- und Kaffee-Verpackungen geflochten.