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Das Beste zum Schluss

Sarah Wiertz19. Mai 2016

Auf, auf nach Berlin: Rekord-Pokalsieger FC Bayern wünscht sich das Double zum Abschied des Trainers. Auch Gegner Dortmund will im DFB-Pokalfinale die letzte Titelchance nutzen - und ärgert sich über Transfergerüchte.

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Deutschland DFB Pokal Halbfinale Hertha gegen BVB
Bild: Getty Images/Bongarts/S. Franklin

Mit seinem elften Double will der FC Bayern am Samstag dem weiterziehenden Trainer Pep Guardiola den Weggang aus München versüßen. "Wir wollen unserem Trainerteam und allen, die uns nach der Saison verlassen, einen schönen Abschied bescheren und sie mit dem Double entlassen", sagte Kapitän Philipp Lahm wenige Stunden vor dem Abflug der Münchner am Donnerstagnachmittag nach Berlin. Nach dem Champions-League-Halbfinal-Aus könne, so Lahm, "aus einer guten Saison noch eine sehr gute Saison werden." Erst am Freitag werden die Dortmunder in die Hauptstadt reisen, in der sie wie der deutsche Fußball-Meister noch das Abschlusstraining absolvieren werden.

Die letzten Vorbereitungen in der jeweiligen Heimat fanden im Geheimen statt. "Man muss sich die ganze Woche richtig konzentrieren und Vollgas im Training geben", sagte Bayerns Flügelstar Franck Ribéry. "Du kannst nicht einfach nach Berlin kommen und sagen: Jetzt spiele ich ein Finale. Das ist zu spät." Ribéry war schon 2008 dabei, als die Bayern - wie 2014 - den Pokal nach Verlängerung gegen den BVB gewannen. 2012 fertigten die Dortmunder die Münchner mit 5:2 ab. "Es geht auch ums Prestige", betonte Ribéry.

Bundesliga Pep Guardiola Trainer Joshua Kimmich
Guardiola: sein letztes Spiel als Bayern-CoachBild: picture-alliance/dpa/I. Fassbender

Viertes Pokal-Endspielduell

"Seitdem wir den Pokal 2012 gewonnen haben, sind wir auf den Geschmack gekommen", erklärte der Dortmunder Marcel Schmelzer vor dem nun vierten Endspielduell. Keine andere Finalpaarung wie die zwischen dem 17-maligen Cupsieger Bayern und dem dreimaligen Wettbewerbsgewinner Dortmund gab es so oft. "Wir fühlen uns gerüstet", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke.

Trainer Thomas Tuchel dagegen spricht von einer "Riesenarbeit", um ein Duell auf Augenhöhe zu führen. Nach dem Viertelfinal-Aus in der Europa League und den letzten beiden enttäuschenden Auftritten in der Liga (0:1 bei Eintracht Frankfurt und 2:2 gegen den 1. FC Köln) sei die Mannschaft "von der absoluten Topform so weit entfernt wie nie."

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Damals, 2012 - Borussia Dortmund im Torrausch. Der BVB siegt mit 5:2 im DFB-Pokalfinale gegen die BayernBild: Reuters

Mkhitaryan: Geht er oder bleibt er?

Kaum erfreut dürfte Tuchel daher vom Geschehen außerhalb des Rasens sein. Die Erkältung von Nationalspieler Reus, der am Mittwoch eine Pressekonferenz absagen musste, dürfte dabei ebenso ein kleineres Prolbem sein wie die Diskussion um Joachim Löws EM-Verzicht auf Marcel Schmelzer, Matthias Ginter und Erik Durm. Ärgerlicher ist da schon das Thema Henrikh Mhkitaryan.

Nach Informationen der Zeitung "Bild" soll der Armenier "ernsthaft" über einen vorzeitigen Abschied aus Dortmund nachdenken. Seit April liegt dem 27-Jährigen ein unterschriftsreifer Vertrag seitens des BVB vor, angeblich lockt aber auch der FC Chelsea. "Es wäre wünschenswert, wenn wir die Personalie bald geklärt hätten. Wenn nicht vor dem Pokalfinale, dann zumindest bald danach", sagte Manager Michael Zorc der "Bild".

Acht Spieler aus dem vorläufigen EM-Kader dabei

Bundestrainer Joachim Löw wird natürlich auch im Berliner Olympiastadion auf der Tribüne sitzen. "Das ist im Moment das beste Finale, das man sich in Deutschland vorstellen kann", meint Löw und prognostiziert: "Wenn Dortmund am Leistungslimit spielt, dann haben sie auf jeden Fall eine Chance. Es geht um ein Spiel, deshalb sind die Bayern für mich auch nicht unbedingt der Favorit. Da ist der Ausgang relativ offen."

Das besondere Augenmerk des Weltmeistercoaches (56) gilt den insgesamt acht Spielern aus seinem vorläufigen EM-Kader - allen voran Seitenwechsler Mats Hummels. "Mats ist so professionell, dass er mit dieser Situation umgehen kann", sagte Löw: "Er wird alles daran setzen, dass der Pokal nach Dortmund wandert. Das wäre für ihn der perfekte Abschluss beim BVB."

Am Ende siegt immer der Meister...

Die Statistik vor dem Finale spricht für die Bayern. In acht direkten Pokalduellen gewannen die Münchner fünfmal. Interessant: Erst zum vierten Mal stehen sich der Meister und der Vizemeister im Pokalendspiel gegenüber: Bislang siegte immer der Meister.

sw/sn (dpa, sid)