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Grünes Licht für Vakzin von AstraZeneca

30. Dezember 2020

Nach der Zulassung des BioNTech/Pfizer-Vakzins erteilt Großbritannien auch seinem heimischen Impfstoff die Freigabe. Er soll schon bald zum Einsatz kommen.

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Coronavirus Impfstoff Symbolbid
Bild: picture-alliance/Flashpic

Großbritannien hat den Corona-Impfstoff der Universität Oxford und des Pharmakonzerns AstraZeneca zugelassen. Die britische Aufsichtsbehörde für Arzneimittel habe grünes Licht gegeben, teilte das Gesundheitsministerium in London mit. Das Vakzin hatte in Studien eine geringere Wirksamkeit (70 Prozent) aufgewiesen als der bereits zugelassene Impfstoff von BioNTech und Pfizer, kann allerdings bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden.

Mit der Auslieferung werde am 4. Januar begonnen, kündigte Gesundheitsminister Matt Hancock an. "Hervorragend, 2020 mit so einem Moment der Hoffnung zu beenden", erklärte er. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hält hingegen eine Zulassung des AstraZeneca-Vakzins in der Europäischen Union schon im Januar für unwahrscheinlich.

Preiswert

Großbritannien ist das erste Land, in dem der vergleichsweise günstige Impfstoff eingesetzt werden kann. AstraZeneca-Chef Pascal Soriot zeigte sich zuletzt zuversichtlich, dass das Vakzin auch gegen die Corona-Mutation wirksam ist, die kürzlich im Vereinigten Königreich entdeckt wurde.

UK London | Impfzentrum
Erhält bald auch das AstraZeneca-Vakzin: Impfzentrum in LondonBild: Dominic Lipinski/AFP

Anders als die Impfstoffe von BioNTech/Pfizer (Deutschland/USA) und Moderna (USA) gehört das britisch-schwedische Präparat nicht zu den mRNA-Impfstoffen. Der von AstraZeneca eingesetzte Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger SARS-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Das Mittel soll sowohl die Bildung von spezifischen Antikörpern als auch von T-Zellen fördern - beide sind für die Immunabwehr wichtig.

Großbritannien ist eines der am schwersten von der Pandemie betroffenen Länder in Europa. Beinahe 80.000 Menschen sind dort bereits nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. Die Zahl der Neuinfektionen nahm zuletzt drastisch zu.

wa/nob (dpa, afp, rtr)