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In Afrika startet großangelegte Impfkampagne gegen Malaria

22. November 2023

Im Jahr 2021 starben weltweit mehr als 600.000 Menschen an Malaria. 96 Prozent der Todesfälle wurden in Afrika registriert. Jetzt startet die Impfallianz Gavi eine Impfkampagne in Afrikas Hochrisikogebieten.

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Kleinkind in Ghana erhält Malaria-Impfung
Ein Kleinkind in Ghana erhält eine Malaria-Impfung (Archivbild)Bild: DW

In den Gebieten mit dem höchsten Malaria-Risiko in Afrika soll in Kürze erstmals eine umfassende Impfkampagne gegen die Tropenkrankheit beginnen. In Kamerun sind die ersten 330.000 Dosen des neuartigen Malaria-Imfstoffs RTS,S eingetroffen, wie die internationale Impfallianz Gavi in Genf mitteilte. Der Malariaimpfstoff wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen.

Dies sei ein "historischer Schritt auf dem Weg zu einer Impfung im großen Umfang gegen eine der für Kinder in Afrika tödlichsten Krankheiten", betonte die Impfallianz.

Impfkampagne soll 2024 starten

Malaria wird von Parasiten verursacht, die von der Anophelesmücke übertragen werden. Die Krankheit stellt in Afrika ein großes Gesundheitsrisiko insbesondere für kleine Kinder dar, zumal immer häufiger Resistenzen gegen gängige Malaria-Medikamente auftreten. 2021 wurden weltweit 247 Millionen Malaria-Infektionen gezählt, 619.000 Patienten starben. 95 Prozent der weltweiten Infektionen und 96 Prozent der Todesfälle wurden in Afrika registriert.

Anophelesmücke beim Blutsaugen
Die Anophelesmücke gilt als Überträgerin der Malariakrankheit (Archivbild)Bild: Soumyabrata Roy/NurPhoto/picture alliance

Laut Gavi laufen in mehreren afrikanischen Ländern die abschließenden Vorbereitungen für routinemäßige Malaria-Impfungen. Die ersten Dosen sollen im ersten Quartal 2024 verabreicht werden. "Das könnte ein entscheidender Wendepunkt in unserem Kampf gegen Malaria sein", erklärte die Chefin des UN-Kinderhilfswerks UNICEF, Catherine Russell.

Weitere 1,7 Millionen Impfdosen sollen folgen

In den kommenden Wochen sollen zunächst Burkina Faso, Liberia, Niger und Sierra Leone insgesamt 1,7 Millionen Dosen des Malaria-Vakzins bekommen. Weitere Länder sollen in den Monaten darauf folgen.

Im Rahmen eines Pilotprogramms waren zuvor seit 2019 in einigen Gegenden von Ghana, Kenia und Malawi an Kinder ab fünf Monaten jeweils vier Impfdosen verabreicht worden. Diese Immunisierung von insgesamt mehr als zwei Millionen Kindern führte laut Gavi zu einem "spektakulären Rückgang" der Kindersterblichkeit durch Malaria sowie zu einem deutlichen Rückgang schwerer Malaria-Infektionen.

Die WHO hatte kürzlich einen zweiten Malaria-Impfstoff empfohlen, das Mittel R21 des indischen Herstellers Serum Institute of India (SII). Es wird aber noch geprüft, ob UNICEF und Gavi es bei ihren Impfprogrammen nutzen sollen.

nob/uh (afp, kna, rtre)