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In der Hand des Papstes

21. Oktober 2013

Acht lange Tage hatte der Limburger Bischof auf eine Audienz beim Papst gewartet. Eine kurze halbe Stunde dauerte das vertrauliche Gespräch. Nun hat Franziskus alle Seiten gehört – und bei ihm liegt das letzte Wort.

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Franz-Peter Tebartz-van Elst, Bischof von Limburg, in der Kapelle des Bischofshauses (Archivfoto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Ermutigende Papst-Audienz

Klare Worte fand Papst Franziskus bereits bei der Frühmesse um sieben Uhr: Ohne den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst und den mehr als 31 Millionen Euro teuren Neubau seiner Residenz beim Namen zu nennen, geißelte das katholische Oberhaupt die Geldgier: "Wenn eine Person zu stark dem Geld anhängt, zerstört sie sich selber und die Familie!"

Unbemerkt hinein und hinaus

Zur selben Zeit hatten Kameraleute, Fotografen und Journalisten längst vor dem Vatikan Stellung bezogen. Doch weder zur lang erwarteten Audienz mit dem Papst um zwölf Uhr noch im Anschluss wurde Tebartz-van Elst an einem der drei Ausgänge gesichtet. Der Bischof ließ über die Pressestelle seines Bistums lediglich verbreiten, er sei "dankbar für die sehr ermutigende Begegnung". Zugleich verwies er darauf, dass über Inhalt und Verlauf des Gesprächs Vertraulichkeit vereinbart worden sei.

Tebartz-van Elst war in gebührendem Abstand zu dem Chef der deutschen Bischöfe, Erzbischof Robert Zollitsch, im Vatikan empfangen worden. Unmittelbar vor ihm fand sich der Kölner Kardinal Joachim Meisner zur Papstaudienz ein. Die Begegnung Meisners mit dem Pontifex war allerdings schon länger geplant. Meisner hatte sich lange Zeit hinter Tebartz-van Elst gestellt und ihn vor Kritik in Schutz genommen. Er ist Chef der Rheinischen Kirchenprovinz, zu der das Bistum Limburg gehört.

Rückkehr nach Limburg "sehr schwierig"

Nun durfte auch der Limburger Bischof seine Karten ausspielen - Papst Franziskus könnte also entscheiden, wie es mit dem angeschlagenen Bischofsbruder aus hessischen Landen weitergehen soll.

Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hält eine Rückkehr nach Limburg für "sehr schwierig". Die Affäre um seinen Amtskollegen habe eine Vertrauenskrise wie im Jahr 2010 ausgelöst, sagte der frühere Jugendbischof der Deutschen Bischofskonferenz. Damals hatte der Augsburger Bischof Walter Mixa wegen Misshandlungs- und Veruntreuungsvorwürfen seinen Rücktritt angeboten, diesen Schritt aber ein paar Tage später widerrufen. Das Hin und Her beendete Papst Benedikt XVI., indem er - dem normalen Verfahren folgend - Mixas Rücktritt annahm.

rb/cw (afp, dpa, epd, kna, rtr)