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In Deutschland wird das Wasser knapp

8. Juni 2021

Mit einem milliardenschweren Konzept will die Umweltministerin die Wasserversorgung in Deutschland sichern. Es dürfe keinen Kampf ums Wasser geben, warnt Svenja Schulze.

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Sommer 2020: Ausgetrockneter Waldboden in Baden-Württemberg
Sommer 2020: Ausgetrockneter Waldboden in Baden-WürttembergBild: picture-alliance/dpa/S. Gollnow

Insgesamt sei Deutschland ein wasserreiches Land, aber in einigen Regionen werde angesichts der Folgen des Klimawandels das Wasser knapp, erklärte Bundesumweltministerin Svenja Schulze bei der Vorstellung ihres Entwurfs für eine Nationale Wasserstrategie.

Den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft sagte die SPD-Politikerin, es gebe "kein Mengen-, sondern ein Verteilungsproblem". Deshalb sei ein stärkerer Ausgleich zwischen wasserarmen und wasserreichen Regionen nötig.

Svenja Schulze (SPD) ist Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit
Svenja Schulze (SPD) ist Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare SicherheitBild: Kay Nietfeld/dpa/picture alliance

In der Nationalen Wasserstrategie plädiert Schulze für einen massiven Ausbau der Wasserinfrastruktur. Jeweils 100 Millionen Euro sollen in den nächsten zehn Jahren dafür ausgegeben werden, also insgesamt eine Milliarde Euro.

Kommunen und Wasserversorger sollen dem Plan zufolge stärker überregional kooperieren und sich in Regionalverbänden zusammenzuschließen. Neue Fernwasserleitungen und zusätzliche Wasserspeicher wie etwa Talsperren seien denkbar, sofern diese "ökologisch verträglich" seien.

Niedrigwasser in der Talsperre Edersee
Niedrigwasser in der Talsperre Edersee Bild: Zoonar/picture alliance

Wasser ist auch ein Wirtschaftsfaktor

"Der Klimawandel ist eine gewaltige Herausforderung für die Wasserwirtschaft und für alle, die Wasser nutzen", heißt es in dem Entwurf. "Die Sommer werden heißer und trockener. Starkregen wird häufiger, Schnee seltener." Drei aufeinanderfolgende Trockenjahre hätten dies spürbar gemacht, dies werden sich wahrscheinlich in den nächsten Jahren verschärfen. Dazu komme als zweite Herausforderung die stärkere Belastung von Flüssen und Seen durch Nitrat oder Phosphor. Außerdem machten kleine Kunststoff-Partikel und Reste von Arzneimitteln im Wasser Sorgen.

Weil Wasser künftig ein wichtiger Wirtschaftsfaktor werde, dürfe ein Mangel kein Wettbewerbsnachteil werden, sagte Schulze. "Wichtig ist mir ein fairer Rahmen für die Wasserverteilung. Es darf keinen Kampf ums Wasser geben."

Der Kampf ums Wasser ist schon da: Baustelle des Tesla-Werks in Brandenburg
Der Kampf ums Wasser ist schon da: Baustelle des Tesla-Werks in BrandenburgBild: Patrick Pleul/dpa/picture alliance

Bereits im letzten Jahr hatte sie die Strategie mit neuen Maßnahmen und einer Hierarchie für die Nutzung von Wasser angekündigt. Die höchste Priorität habe die Versorgung der Menschen mit Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen, sagte sie damals und fügte an: "Danach wird es spannend."

rb/AL (AFP, dpa, Reuters)