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Indien siedelt acht afrikanische Geparde an

17. September 2022

Vor rund sieben Jahrzehnten sind die letzten in Indien lebenden Geparden gestorben - nun versucht das Land, afrikanische Raubkatzen wieder anzusiedeln. Acht Geparden erreichten jetzt in einer Boeing-747 den Subkontinent.

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Gepard
Ein Gepard für Indien im Quarantänebereich in einem Reservat in SüdafrikaBild: Denis Farrell/AP/picture alliance

Für Premierminister Narendra Modi war es wohl ein besonderes Geburtstagsgeschenk. An seinem 72. Geburtstag ließ er acht Geparden aus Namibia in ein Quarantänegehege in einem Nationalpark im Bundesstaat Madhya Pradesh frei, wie Bilder im indischen Fernsehen zeigten. Dort sollen die Tiere zunächst bleiben und überwacht werden. Geparden sind die schnellsten Landtiere der Welt. Die versuchte Wiederansiedlung ist umstritten.

Erster Versuch weltweit

Die fünf weiblichen und drei männlichen Tiere waren aus einem Wildpark nördlich der namibischen Hauptstadt Windhuk in einem elfstündigen Flug an Bord einer eigens dafür gecharterten Boeing-747-Maschine nach Indien transportiert worden. Offiziellen Angaben zufolge handelt es sich bei dem Projekt um den ersten Versuch weltweit, Geparden gezielt über verschiedene Kontinente hinweg umzusiedeln. In den kommenden Jahren will Indien weitere Geparden im Land ansiedeln.

Gepard in einem Transportkäfig
Ein Gepard in einem Transportkäfig in Namibia kurz vor dem Abflug nach IndienBild: Dirk Heinrich/AP/picture alliance

Die Tiere im Alter zwischen zwei und fünfeinhalb Jahren wurden mit einem Satelliten-Halsband ausgestattet, über das ihre Bewegungen verfolgt werden können. Zunächst werden die Tiere einen Monat lang in Quarantäne gehalten - und danach in die freie Wildbahn des Kuno-Nationalparks entlassen, in dem die Geparden üppige Vegetation und zahlreiche Beutetiere vorfinden. Kritiker hatten zuvor davor gewarnt, dass die Tiere sich nur schwer an die natürliche Umwelt in Indien gewöhnen dürften.

1952 sind die asiatischen Geparde ausgestorben

In Indien lebten lange asiatische Geparden, bis die Spezies im Jahr 1952 dort für ausgerottet erklärt wurde. Von den in früheren Jahrhunderten vom Nahen Osten bis auf den indischen Subkontinent verbreiteten Tieren leben heute nur noch wenige Exemplare im Iran.

Zwei Geparden in einer größeren Einzäunung
Zwei weitere afrikanische Geparden vor dem Abflug nach Indien Bild: Denis Farrell/AP/picture alliance

Die Bemühungen, Geparden wieder in Indien anzusiedeln, erhielten im Jahr 2020 durch ein Urteil des Obersten Gerichts des Landes Auftrieb. Es hatte die Ansiedlung afrikanischer Geparden an einem "sorgsam ausgewählten Standort" auf Grundlage eines Versuchs genehmigt. 

nob/kle (dpa, afp)