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Indien und Pakistan öffnen Kaschmir-Grenze

7. November 2005

Rund einen Monat nach der Erdbebenkatastrophe haben Indien und Pakistan in der umstrittenen Kaschmir-Region ihre Grenze geöffnet. Durch die Öffnung sollen Hilfslieferungen leichter zu den Opfern gelangen.

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Pakistanische und indische Soldaten bei der GrenzöffnungBild: AP

Pakistanische und indische Offiziere schüttelten sich die die Hände. Über die Kontrollstelle soll Hilfe von Indien in das pakistanische Erdbebengebiet gebracht werden. Die Öffnung des Übergangs war zunächst weitgehend symbolisch. Menschen aus beiden Ländern können die Grenze noch nicht überschreiten, da noch keine Listen mit den Namen der Reisewilligen ausgetauscht wurden.

Vorsichtige Annäherung

Indien und Pakistan hatten sich vor einer Woche darauf geeinigt, dass zum ersten Mal seit fast 60 Jahren Zivilisten die hochmilitarisierte Kontrollzone passieren dürfen. Ein Lastwagen aus Indien mit Hilfsgütern fuhr im Rückwärtsgang an die Grenze zwischen dem pakistanischen Titrinote und Chakan da Bagh im Nachbarland. Einige Männer luden die Lieferungen dann in einen Wagen aus Pakistan um. Infolge des Erdbebens am 8. Oktober in Kaschmir sind bisher mehr als 74.000 Menschen ums Leben gekommen. Die Region Kaschmir wird sowohl von Indien als auch von Pakistan beansprucht.

Bei der Öffnung des Grenzübergangs kam es nach Berichten der Nachrichtenagentur AFP zu Ausschreitungen. Pakistanische Polizisten feuerten Warnschüsse in die Luft ab und setzten Tränengas ein, als sich die wartende Menge auf den Grenzübergang in Richtung Indien zubewegte. Zu der Grenzöffnungszeremonie hatten sich zuvor hunderte Menschen vor Ort versammelt. Als klar wurde, dass sie die Grenze nicht passieren durften, forderten sie in Sprechchören Freiheit für Kaschmir. Zwei Männer und zwei Kinder, die versucht hatten, die Grenze in Richtung Indien zu überqueren, wurden von der Polizei festgehalten und weggebracht.

Weiteres Beben

Während die Menschen noch mit den Folgen der Erdbebenkatastrophe vor einem Monat beschäftigt sind, wurde Pakistan am Wochenende von einem weiterem Erdstoß erschüttert. Dabei wurden sieben Menschen verletzt. Das Beben, das sich am Sonntagmorgen (Ortszeit) ereignete, erreichte nach Angaben der Behörden eine Stärke von 6,0 auf der Richter-Skala. Sein Epizentrum lag 120 Kilometer nördlich der Hauptstadt Islamabad. (mik)