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Einigung um Kaesong

14. August 2013

Nach monatelangen politischen Spannungen ist es ein Schritt der Annäherung: Nord- und Südkorea haben sich darauf geeinigt, den gemeinsamen Industriepark Kaesong weiterzubetreiben.

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Kim Ki-Woong, Chefdelegierter Südkoreas, und sein nordkoreanischer Amtskollege Park Chol Su, beim Treffen in Kaesong am 14. August. (Foto: Lee Seung-Hwan-Korea Pool/Getty Images)
Bild: Getty Images

"Die Vereinbarung wurde von Seouls Chefdelegiertem Kim Ki Woong und seinem nordkoreanischen Amtskollegen Park Chol Su unterzeichnet", berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Sie beruft sich dabei auf das Ministerium für Wiedervereinigung in Seoul. Es handle sich um ein fünf Punkte umfassendes Abkommen. Wann die Anlage wiedereröffnet wird, sei aber bislang nicht bekannt.

Die südkoreanische Präsidentin Park Geun-Hye begrüßte die Entscheidung. Sie hoffe, dass die Einigung einen Neustart der Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea markiere, sagte sie Medienberichten zufolge. Beide Seiten verpflichten sich, in den geschlossen Fabriken schnellstmöglich zum normalen Betrieb zurückzukehren. Außerdem geben sich Süd- und Nordkorea das Wort, Kaesong nicht noch einmal zum Opfer politischer Spannungen werden zu lassen, wie aus dem Text des Abkommens hervorgeht. Südkorea hatte diese Garantie gefordert.

Luftansicht des Industrieparks Kaesong: Die Arbeiten ruhen seit April. (Foto: Lee Seung-Hwan-Korea Pool/Getty Images)
Die Arbeiten im Industriepark Kaesong ruhen seit April wegen politischer SpannungenBild: Getty Images

Kaesong ist wichtige Einnahmequelle für Norden

Der Einigung waren sechs geplatzte Verhandlungsrunden vorausgegangen. Der Durchbruch gelang erst, nachdem Südkorea einen dauerhaften Rückzug aus Kaesong in Betracht zog. Für Nordkorea hätte dies den Verlust einer wichtigen Einnahmequelle bedeutet: Schätzungen zufolge hat der Industriepark dem verarmten Land jährlich bis zu 90 Millionen US-Dollar eingebracht. Auch für südkoreanische Unternehmen bedeuteten die Produktionsausfälle und der Verlust billiger Arbeitskräfte Millionenverluste.

Kaesong liegt nur wenige Kilometer nördlich der innerkoreanischen Grenze. Wegen der politischen Spannungen in der Region ruhen die Arbeiten dort seit April. Nordkorea hatte die 53.000 Arbeiter aus dem Komplex abgezogen. Südkorea holte im Mai die letzten verbliebenen Manager aus ihren 123 Firmen zurück.

Die Sonderwirtschaftszone war 2003 eingerichtet worden. Sie galt als ein Erfolg der sogenannten Sonnenscheinpolitik Südkoreas von 1998 bis 2008,mit der eine gegenseitige Annäherung erzielt werden sollte. Als die Beziehungen zwischen Pjöngjang und Seoul 2010 wieder auf Eis gelegt wurden, war der Industriepark das einzige Überbleibsel der Zusammenarbeit beider Staaten.

rk/kis (afp, dpa, rtr)