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Inflation in Deutschland nähert sich Null

5. Januar 2015

Der Absturz der Ölpreise hat die Inflationsrate in Deutschland 2014 auf den niedrigsten Stand seit 2009 gedrückt. Am Jahresende fiel sie auf Werte nahe Null.

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Preise für Heizöl und Benzin erreichen neue Tiefstände (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/P. Pleul

Die Verbraucherpreise sind im vergangenen Jahr nur sehr geringfügig gestiegen: Die Inflationsrate betrug 2014 voraussichtlich 0,9 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Im Jahr 2013 hatte die Preissteigerung bei 1,5 Prozent gelegen. Zuletzt waren die Verbraucherpreise im Krisenjahr 2009 mit einer Rate von 0,3 Prozent noch langsamer gestiegen.

Nach den bisher vorliegenden Ergebnissen sank die Inflationsrate im Dezember 2014 auf 0,2 Prozent. Eine niedrigere Inflationsrate wurde zuletzt im Oktober 2009 mit 0,0 Prozent gemessen. Gegenüber November 2014 veränderten sich die Verbraucherpreise voraussichtlich nicht. Der Preisauftrieb wurde zum Jahresende insbesondere vom starken Rückgang der Energiepreise gebremst: Haushaltsenergie und Kraftstoffe waren im Dezember 6,6 Prozent billiger als ein Jahr zuvor.

EZB unter Druck

Was die Autofahrer freut, bringt die Europäische Zentralbank (EZB) in die Bredouille. Sie gerät immer stärker unter Druck, mehr Geld ins Finanzsystem zu pumpen und sich damit gegen einen konjunkturschädlichen Preisverfall auf breiter Front zu wappnen.

Der Druck dürfte nach Ansicht von Experten noch steigen, wenn die Inflationsrate in der Euro-Zone am Mittwoch fallen sollte. Die EZB sieht stabile Preise bei einer Rate von knapp zwei Prozent gewährleistet, verfehlt dieses Ziel jedoch seit geraumer Zeit deutlich. Zuletzt stand bei der Teuerungsrate im September 2013 eine Eins vor dem Komma. Die EZB will mit aller Macht eine Deflation vermeiden, also eine Spirale aus stetig fallenden Preisen auf breiter Front. Dies könnte die Wirtschaft lähmen, da Umsatz- und Gewinnrückgänge die Folge sein könnten.

Die Währungshüter haben bereits den Leitzins auf das Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt und den Kauf von Hypothekenpapieren und Pfandbriefen beschlossen. Nach Ansicht von Experten steigt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die EZB auf ihrer nächsten Zins-Sitzung am 22. Januar den Kauf von Staatsanleihen in großem Stil ankündigt. Mit einer solchen Geldschwemme könnte sie die Inflation künstlich anheizen und zugleich die maue Konjunktur ankurbeln.

zdh/wen (afp, dpa, rtr)