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Info: Der Bundeswehreinsatz in Afghanistan

5. Mai 2013

Die ersten deutschen Patrouillen in der Hauptstadt Kabul liegen mehr als elf Jahre zurück. Nun hat der Tod eines Bundeswehrsoldaten den Einsatz am Hindukusch wieder in die Schlagzeilen gebracht. Ein Rückblick.

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Bundeswehrsoldaten in Masar-i-Scharif vor einer Transall-Transportmaschine (Foto: dpa)
Bundeswehreinsatz in AfghanistanBild: picture-alliance/dpa

Am 22. Dezember 2001 beschloss der Bundestag die deutsche Beteiligung an der internationalen Schutztruppe (ISAF), knapp einen Monat später waren die ersten Truppen in Afghanistan. Im Dezember desselben Jahres formulierte der damalige Verteidigungsminister Peter Struck den inzwischen berühmt gewordenen Satz: "Die Sicherheit Deutschlands wird auch am Hindukusch verteidigt."

Einer der tragischsten Tage für die Bundeswehr ist der 21. Dezember 2002: Bei einem Hubschrauberabsturz während eines Erkundungsfluges über Kabul kommen sieben Soldaten ums Leben.

Die Rolle der Deutschen wird über die Jahre größer, am 1. Juni 2006 übernimmt die Bundesrepublik das Kommando über die ISAF-Truppen in den neun Provinzen des Nordens. Drei Jahre später, am 3. September 2009, kommt es zur folgenschwersten Entscheidung: Auf Anordnung von Oberst Georg Klein bombardieren US-Kampfflugzeuge zwei von Taliban entführte Tanklastwagen. Mehr als hundert Menschen werden getötet, darunter viele Zivilisten.

Im April 2010 werden bei Angriffen der Taliban binnen zwei Wochen - unter anderem am Karfreitag - sieben Bundeswehrsoldaten getötet. Ein halbes Jahr später, im November, stellt der NATO-Gipfel in Lissabon die Weichen für das Ende der Kampfeinsätze: Ende 2014 soll die Sicherheitsverantwortung komplett an die Afghanen übergeben werden, der internationale Einsatz soll sich auf die Unterstützung und Ausbildung der einheimischen Sicherheitskräfte beschränken.

Am 18. April 2013 kündigt Verteidigungsminister Thomas de Maizière an, die Bundeswehr wolle auch nach 2014 mit zunächst 600 bis 800 Soldaten am Hindukusch bleiben: Um auszubilden, um zu beraten und zu unterstützen. Dabei wolle man zunächst auch wie bisher als Führungsnation in Masar-i-Scharif im Norden präsent bleiben.

Allerdings müssen noch Bedingungen erfüllt werden: Ein UN-Mandat, eine Einigung mit Kabul auf das Truppenstatut und die Bereitschaft vor allem der USA, ihr Engagement mit einer ausreichenden Truppenzahl fortzusetzen.

Am 4. Mai sind deutsche Spezialkräfte zur Unterstützung afghanischer Soldaten nördlich von Baghlan unterwegs. Als Aufständische das Feuer eröffnen, wird ein KSK-Soldat getötet. Ein weiterer Soldat ist verletzt. Bundesaußenminister Guido Westerwelle spricht von einem "schweren Rückschlag für unseren Einsatz in Afghanistan". Die Zahl der bei Angriffen am Hindukusch getöteten Deutschen steigt damit auf 35. Weitere 18 Bundeswehrangehörige in Afghanistan kamen bei Unfällen ums Leben oder starben durch Krankheit.

rb/haz (afp)