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Internetzensur in Thailand?

28. Mai 2014

Zensiert die Junta in Thailand nun auch das Internet? Facebook war in der Nacht zeitweise nicht erreichbar. Das Informationsministerium sagt, Facebook sei gesperrt worden. Das Militär spricht von technischen Problemen.

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Thailändische Jugendliche mit Smartphone in einem Café (Foto: AFP)
Bild: Nicolas Asfouri/AFP/Getty Images

Rätselraten um Facebook in Thailand: Viele Nutzer des sozialen Netzwerks konnten sich in der Nacht nicht einloggen. Nach etwa eineinhalb Stunden konnten jedoch viele wieder auf Facebook zugreifen. Auf Twitter kursierte die Nachricht, das soziale Netzwerk sei gesperrt worden. Armeesprecherin Sirichan Nga-thong sagte, die Armee hätte keine Sperrung von Facebook angeordnet. Sie sprach von einem technischen Problem.

Ministerium ruft soziale Netzwerke zu Kooperation auf

Das Ministerium für Informations- und Kommunikationstechnologie teilte hingegen mit, man habe "Facebook zeitweise gesperrt." Der Staatssekretär des Ministeriums, Surachai Srisaracam, sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Morgen werden wir ein Treffen mit anderen sozialen Medien wie Twitter und Instagram einberufen, um sie zur Zusammenarbeit aufzufordern." Derzeit gebe es Kampagnen im Internet, die zum Protest gegen die Armee aufriefen. "Deshalb fordern wir die sozialen Medien auf, uns zu helfen, die Verbreitung kritischer Nachrichten über den Putsch zu stoppen."

"Das ganze Land würde protestieren"

Soziale Medien wie Facebook sind in Thailand sehr populär. Auf Twitter reagierten Internetnutzer mit Wut über eine mögliche Zenur sozialer Netzwerke. "Das wäre Selbstmord", schreibt einer. "Das ganze Land würde protestieren."

Die thailändische Armee hatte nach einem monatelangem Machtkampf zwischen der Regierung und der Opposition zunächst das Kriegsrecht verhängt und dann geputscht. Rundfunksender und Printmedien waren in Thailand bereits direkt nach der Verhängung des Kriegsrechts angewiesen worden, nicht kritisch zu berichten.

cr/kle (ap, afp, rtr)