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Politik

Iran nimmt neue Uran-Zentrifugen in Betrieb

10. April 2021

Demonstrativ verstößt Teheran erneut gegen das Wiener Atomabkommen. Gerade wird über dessen Wiederbelebung verhandelt - nach dem Ausstieg der USA 2018.

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Iran Hassan Rohani und Ali Akbar Salehi
Medial inszeniert: Irans Präsident Hassan Rohani (2. v. l.) lässt sich die neuen Zentrifugen erklärenBild: Office of the Iranian Presidency/AP Photo/picture alliance

Der Iran hat neue Zentrifugen zur Anreicherung von Uran in Betrieb genommen. Das Staatsfernsehen zeigte, wie Präsident Hassan Rohani den Verstoß gegen das internationale Atomabkommen von 2015 anordnete. In dem Vertrag hatte sich der Iran verpflichtet, nur eine ältere Zentrifugengeneration zu nutzen und den Urananreicherungsgrad auf vier Prozent zu begrenzen. Rohani versicherte abermals, das Nuklearprogramm der Islamischen Republik diene ausschließlich friedlichen Zwecken.

Nach Angaben der iranischen Atomorganisation AEOI hat das Land binnen vier Monaten 57 Kilogramm 20-prozentiges Uran angereichert. Die AEOI behauptet, mit den schnelleren Zentrifugen könne der Anreicherungsgrad auf 60 Prozent erhöht werden. Rohani betonte in der Vergangenheit mehrfach, man werde die Verpflichtungen aus dem Atomabkommen wieder einhalten, sobald die USA den Vertrag umsetzten und Sanktionen gegen Teheran aufhöben.

Rückkehr - unter Bedingungen

Die Vereinigten Staaten waren unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump 2018 einseitig aus dem Atomdeal ausgestiegen. Der jetzige Präsident Joe Biden stellte eine Rückkehr in Aussicht, sofern der Iran das Abkommen wieder umsetzt. Zu einer vollständigen Rücknahme aller Strafmaßnahmen, die seinerzeit nach Trumps Ausstieg verhängt wurden, ist Washington laut Verhandlungskreisen jedoch nicht bereit.

Österreich Joint Commission of the Joint Comprehensive Plan of Action in Wien
Ringen am Verhandlungstisch: Die verbliebenen Vertragspartner wollen das Atomabkommen in Wien wiederbelebenBild: EU Delegation in Vienna/Xinhua/picture alliance

In dieser Woche hatten die verbliebenen fünf Partner des Wiener Abkommens - China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Russland - mit dem Iran und indirekt mit den USA über eine Wiederbelebung des Vertrags gesprochen. Bundesaußenminister Heiko Maas bezeichnete die erste Verhandlungsrunde im Anschluss als "konstruktiv", erklärte aber zugleich, man stehe "erst am Anfang".

jj/qu (dpa, afp, rtr)