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Wieder tödliches Attentat im Jemen

15. Mai 2016

Ein Selbstmordattentäter hat sich in der jemenitischen Stadt Mukalla in die Luft gesprengt. Unter den Opfern sind vor allem Sicherheitskräfte, die vor der Kaserne warteten. Die Terrorgruppe IS bekannte sich zu der Tat.

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Im Jemen Soldaten in Mukalla (Foto: dpa)
Soldaten in Mukalla (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/Y. Arhab

Die Explosion tötete mindestens 27 Menschen, mindestens 30 weitere wurden verletzt, berichteten Mitarbeiter von örtlichen Krankenhäusern. Demnach hatten sich die Opfer - überwiegend Armeeanwärter - vor dem Gebäude in der Hafenstadt Mukalla versammelt, als der Attentäter seinen Sprengstoffgürtel zündete.

Al-Kaida und IS stark im Südosten des Jemen

Erst am Donnerstag waren bei einem Attentat auf einem Armeegelände in Mukalla mindestens sieben Menschen getötet worden. Zu dem aktuellen Selbstmordanschlag bekanntes sich die Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) in einer Onlinebotschaft. Die Region rund um die südöstliche Stadt Mukalla galt noch bis vor wenigen Wochen als Machtgebiet des konkurrierenden Terrornetzwerks Al-Kaida. Erst Ende April hatten Regierungstruppen die Stadt nach einjähriger Herrschaft der Islamisten zurückerobert.

Hafenansicht der Stadt Mukalla im Jemen (Foto: Imago)
Die Hafenstadt Mukalla - Zollgebühren als lukrative Einnahmequelle für Al-KaidaBild: Imago

Im Südosten des Jemen hatte sich Al-Kaida im vergangenen Jahr faktisch einen eigenen Staat aufgebaut. Durch die Zolleinnahmen an dem drittgrößten Hafen des Landes nahm die Extremistenorganisation täglich zwei Millionen Dollar ein. Der IS hat Al Kaida wegen der nahezu kampflosen Aufgabe der Stadt scharf kritisiert.. Der örtliche Ableger der islamistischen Al-Kaida im Jemen wird von westlichen Experten als besonders gefährlich eingestuft.

Die Waffenruhe im Jemen ist brüchig

Sowohl Al-Kaida als auch der IS hatten ihren Einfluss im Machtvakuum des Bürgerkriegslandes in den vergangenen Monaten ausdehnen können. Im Jemen tobt ein Konflikt zwischen Anhängern des von Saudi-Arabien unterstützten Präsidenten Abd-Rabbu Mansur Hadi und den mit dem Iran verbündeten Huthi-Rebellen. Dabei kamen bis jetzt mehr als 6000 Menschen ums Leben. Betroffen sind vor allem das von Huthis kontrollierte Zentrum und der Norden des Landes, während sich im Süden ein Sicherheitsvakuum bildete. Im März 2015 begann ein Bündnis aus arabischen Ländern unter Führung Saudi-Arabiens, Stellungen der Rebellen zu bombardieren. In dem Bürgerkriegsland gilt seit etwa einem Monat eine brüchige Waffenruhe.

cw/sc (apfe,rtr,dpa,ape)