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IS erhöht den Druck auf Kobane

21. Oktober 2014

Die IS-Terrormiliz sucht die Entscheidung in der Schlacht um Kobane. Die Kurden in der Stadt hoffen auf Hilfe aus dem Irak. Damit könnte die Enklave vor dem Fall in die Hände der IS-Terrormiliz gerettet werden.

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Menschen auf türkischer Seite schauen auf die Kämpfe in Kobane (Foto: DPA)
Bild: picture alliance/abaca/Murat Kula

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat ihren Ansturm auf die nordsyrische Grenzstadt Kobane verstärkt. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden neue Einheiten der radikalen Islamisten aus den vom IS kontrollierten syrischen Städten Al-Rakka und Dscharabulus abgezogen. Auf kurdischer Seite waren nach Angaben der türkischen Regierung noch keine verbündeten Peschmerga-Kämpfer aus dem Nordirak eingetroffen. Die Türkei hatte am Montag kurdischen Kämpfern aus dem Irak eine Einreiseerlaubnis nach Kobane erteilt.

Luftschläge der USA, Auklärungsdrohnen aus Großbritannien

Die heftigsten Zusammenstöße zwischen IS-Kämpfern und Kurden gab es nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle vor allem im hart umkämpften Ostviertel Kobanes und im Südwesten. Die USA flogen zudem vier Luftangriffe auf Stellungen der Dschihadisten in der Nähe von Kobane, wie das US-Zentralkommando mitteilte. Dabei sei ein Gebäude und eine Kampfeinheit des IS zerstört worden. Außerdem flogen die USA mit Verbündeten drei Luftangriffe auf IS-Stellungen im Irak.

Großbritannien will zur Aufklärung über die vom IS gehaltenen Gebiete in Syrien künftig Flugzeuge und Drohnen einsetzen. Die Flüge würden sehr bald beginnen, kündigte Verteidigungsminister Michael Fallon in einem Schreiben an das Parlament an. Eingesetzt würden unbemannte Flugkörper des Typs "Reaper" sowie bemannte "Rivet Joint"-Maschinen. Fallon betonte, dass die "Reaper"-Drohnen ihre Bordwaffen ausdrücklich nicht über Syrien benutzen dürften.

Drohne MQ-9 Reaper der British Royal Air Force Archivbild
Großbritannien will Aufklärungsdrohnen vom Typ "Reaper" über Syrien einsetzenBild: picture-alliance/dpa

Waffenabwürfe für die Kurden

In der Nacht zum Montag - rund fünf Wochen nach Beginn der Kämpfe - hatten US-Transportflugzeuge erstmals Waffen und Munition sowie medizinisches Material für die Verteidiger der nordsyrischen Stadt abgeworfen. Die Lieferungen stammen nach US-Angaben von kurdischen Stellen im Irak. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle landete mindestens ein Waffenabwurf in den Händen des IS. Auf einem im Internet hochgeladenen Video zeigen Extremisten zunächst eine auf einem Feld niedergegangene Fallschirmladung. In den dann präsentierten Munitionskisten sind Mörsergranaten zu erkennen.

Warten auf Verstärkung

Wann auch kurdische Peschmerga-Kämpfer aus dem Irak in Kobane eintreffen, blieb zunächst unklar. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte im türkischen Sender NTV, die Route, die die Kämpfer aus dem Nordirak durch die Türkei nehmen sollten, sei noch nicht beschlossen. Cavusoglu hatte am Montag einen Korridor durch die Türkei für die Peschmerga angekündigt, damit diese die syrischen Kurden bei der Verteidigung von Kobane verstärken. Er hatte aber zugleich weiterhin jede direkte türkische Unterstützung für die syrisch-kurdische Partei PYD ausgeschlossen. Die in Kobane kämpfenden kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) sind die Miliz der PYD, die eng mit der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK verbunden ist.

cr/mak (dpa, afp, rtr)