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IS-Terrormiliz nicht zu stoppen

22. Mai 2015

Nach der Eroberung der Antikenstadt Palmyra in Syrien hat die IS-Terrormiliz auch den letzten noch von Regierungstruppen gehaltenen Grenzübergang zum Irak eingenommen. Auch im Irak stoßen die Dschihadisten weiter vor.

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Kämpfer des IS im Grentgebiet zwischen Syrien und Irak (Foto: Zuma Press)
Bild: picture-alliance/Zuma Press/M. Dairieh

Die Regierungstruppen hätten sich vom Grenzübergang Al Walid Tanef zurückgezogen, teilte die Syrische Beobachterstelle für Menschenrechte mit Sitz in London mit. Ein von der Nachrichtenagentur Reuters kontaktiertes Mitglied des "Islamischen Staates", IS, bestätigte die Eroberung von Al Walid Tanef. Mit der Einnahme des Übergangs haben die Dschihadisten einen Großteil der Grenzlinie zwischen Syrien und dem Irak unter ihre Kontrolle gebracht. Ein Teil der Grenze im Nordosten wird von kurdischen Einheiten kontrolliert.

IS-Angriff bei Ramadi

Im Irak überrannten IS-Kämpfer nach Polizeiangaben zudem die Verteidigungslinie der Sicherheitskräfte bei Husaiba zehn Kilometer östlich von Ramadi, der Hauptstadt der Provinz Anbar. Die Lage sei sehr kritisch, sagte ein Polizeivertreter. Die von den Extremisten eingenommenen Positionen sollten nicht nur als Ausgangspunkt für die Rückeroberung der Stadt dienen, sondern auch zwei Ortschaften und eine wichtige Militärbasis schützen.

Der IS hatte Ramadi am Sonntag eingenommen, dabei waren ihm Panzer und schwere Waffen in die Hände gefallen. Mit Hilfe schiitischer Milizen wollten die Regierungstruppen die Stadt 100 Kilometer vor Bagdad eigentlich rasch zurückerobern.

Lage in den umkämpften Gebietrn Irak und Syrien (Karte: DW)

Rückzug nach Homs

In Syrien kontrolliert die Terrormiliz mit der Eroberung der wegen seiner einzigartigen antiken Stätten zum Weltkulturerbe zählenden Stadt Palmyra rund die Hälfte des Territoriums des Bürgerkriegslandes. Die amtliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldete, die regierungstreuen Truppen seien nach dem Vorstoß einer "großen Zahl von IS-Terroristen" aus der Stadt abgerückt. Der Leiter der Syrischen Beobachtungstelle, Abdel Rahman, teilte mit, die meisten Soldaten hätten sich nach Homs zurückgezogen, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, zu der auch Palmyra gehört.

Anhänger der Dschihadisten sollen laut Rahman nach der Einnahme der Stadt mindestens 17 Menschen hingerichtet haben, unter ihnen regimetreue Kämpfer, aber auch Zivilisten. Mindestens vier Menschen sollen dabei enthauptet worden sein. Rahman sagte, die Zivilisten hätten für einen örtlichen Verwaltungsrat gearbeitet und seien vom IS der Zusammenarbeit mit dem Regime von Präsident Baschar al-Assad beschuldigt worden.

Ein syrischer Aktivist teilte der Nachrichtenagentur AFP mit, der IS habe die Bewohner Palmyras angewiesen, ihre Häuser nicht zu verlassen. Die Dschihadisten durchkämmten nun die Wohngebiete auf der Suche nach Anhängern Assads. Es wird befürchtet, dass die Terrormiliz die antiken Stätten von Palmyra zerstört. IS-Kämpfer haben schon den antiken irakischen Ruinenstädten Nimrod und Hatra schwere Verwüstungen angerichtet.

USA liefern Waffen

US-Präsident Barack Obama spielte die jüngsten Gebietsgewinne der Islamisten herunter. Er habe keine Sorgen, dass der Kampf gegen den IS "verloren" werde, betonte Obama in Washington. Gleichzeitig verstärken die USA ihre Unterstützung für den Irak. Man werde 2000 weitere Panzerabwehrraketen liefern, erklärte eine Pentagonsprecherin. Die Waffen könnten schon in der kommenden Woche in Bagdad eintreffen.

Die US-Streitkräfte räumten derweil ein, dass bei Luftangriffen auf Stellungen von Dschihadisten in Syrien im vergangenen November zwei Kinder getötet worden sind. "Wir bedauern den nicht beabsichtigten Verlust von Leben", sagte Generalleutnant James Terry, der die Luftangriffe einer US-geführten Koalition gegen den IS in Syrien und im Irak leitet.

wl/Sc (dpa, afp, rtr)