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"IS" enthauptet weitere Geisel

4. Oktober 2014

Der "Islamische Staat" hat wieder einen bestialischen Mord an einem westlichen Ausländer begangen. Die Terrormiliz veröffentlichte ein Video, auf dem die Enthauptung eines Briten zu sehen ist.

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Alan Henning mit Flüchtlingskind (Foto: Reuters)
Alan Henning mit FlüchtlingskindBild: Henning family handout via the British Foreign and Commonwealth Office/Handout via Reuters

Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) hat nach einem im Internet verbreiteten Video mit dem Briten Alan Henning eine weitere westliche Geisel enthauptet. Nach den beiden Amerikanern Jim Foley und Steven Sotloff sowie dem britischen Entwicklungshelfer David Haines ist Henning die vierte westliche Geisel innerhalb kurzer Zeit, die auf solch bestialische Weise getötet wurde. Regierungsvertreter in Washington erklärten, es gebe keinen Grund, an der Echtheit des Videos zu zweifeln.

Henning, ein beurlaubter Taxifahrer aus Salford bei Manchester in Alter von 47 Jahren, wurde Ende 2013 in Syrien verschleppt. Er hatte sich einem Hilfskonvoi für syrische Flüchtlinge angeschlossen und war dabei in die Hände der Terroristen gefallen. Kurz bevor er im Dezember in die Hände der Terroristen fiel, hatte Henning in einem Video erklärt, was ihn antrieb: "Unser Opfer ist nichts im Vergleich zu dem, was sie (die Flüchtlinge) Tag für Tag durchmachen." Zu sehen, dass das Benötigte auch wirklich ankomme, sei den ganzen Aufwand wert.

"Neue Botschaft"

Das jüngste IS-Video trägt den Titel "Eine neue Botschaft an Amerika und seine Verbündeten" und ist nur eine Minute und elf Sekunden lang. In seiner Aufmachung folgt der Film vorherigen Videos: Das Opfer kniet in orangefarbener Häftlingskleidung auf dem Erdboden. Neben ihm ist ein in schwarz gekleideter, völlig vermummter IS-Kämpfer zu sehen. Der Mörder spricht mit britischem Akzent.

Henning muss ein vorbereites Statement vortragen. "Wegen der Entscheidung unseres Parlaments, den Islamischen Staat anzugreifen, werde nun ich, ein Mitglied der britischen Öffentlichkeit, den Preis für diese Entscheidung zahlen."

Noch in dieser Woche hatte Hennings Ehefrau Barbara in einer Videobotschaft an die Entführer um die Freilassung ihres Mannes angefleht. Er sei auch nach den Maßstäben der islamischen Scharia-Gesetzgebung unschuldig. Seine Familie brauche ihn.

Cameron und Obama verurteilen Geisel-Mord

Der britische Premierminister David Cameron erklärte, die Hinrichtung Hennings zeige das ganze Ausmaß der Barbarei des IS. "Alan ist nach Syrien gegangen, um Menschen aller Glaubensrichtungen in der Stunde der Not zu helfen", sagte Cameron.

US-Präsident Barack Obama kündigte die Fortsetzung des Kampfes gegen die Dschihadisten an. Gemeinsam mit der britischen Regierung werde man die Mörder des 47-Jährigen zur Rechenschaft ziehen, betonte Obama.

Wie in den vorausgegangenen IS-Videos wird auch in dem neuen Machwerk eine weitere Geisel als mögliches neues Opfer vorgeführt. Es handelt sich dabei um Peter Kassig, einen Entwicklungshelfer aus den USA.

wa/SC (dpa, rtr, afp)