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Islamisten morden in Seniorenheim im Jemen

4. März 2016

Seit mehr als einem Jahr tobt im Jemen ein Bürgerkrieg. Das Chaos machen sich islamistische Extremisten zunutze. Die Brutalität der Gewalt erreicht dabei immer neue Dimensionen.

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Nach dem Terrorangriff: Sicherheitskräfte vor dem Heim Foto: Reuters)
Nach dem Terrorangriff: Sicherheitskräfte vor dem HeimBild: Reuters

Mutmaßliche Dschihadisten haben im Jemen ein von christlichen Missionaren betriebenes Seniorenheim angegriffen und 16 Mitarbeiter getötet.

Wie die Sicherheitsbehörden des arabischen Landes mitteilten, erschossen vier bewaffnete Männer zunächst einen Wachmann, stürmten dann das Gebäude in der Hafenstadt Aden und töteten die dort arbeitenden Fahrer, Köche und Pflegekräfte. Unter den Opfern seien auch vier Nonnenn hieß es.

Heimbewohner wurden von den Terroristen verschont (Foto: Reuters)
Heimbewohner wurden von den Terroristen verschontBild: Reuters

Nach Angaben des vatikanischen Pressedienstes Fides handelt es sich um Schwestern des Ordens von Mutter Teresa aus Ruanda, Indien und Kenia. Bewohner des Altenpflegeheims kamen nicht zu Schaden. Den Tätern gelang die Flucht.

Islamisten in Verdacht

Bislang bekannte sich niemand zu dem Angriff, doch ein Vertreter der jemenitischen Sicherheitsbehörden machte die Terrormiliz "Islamischer Staat" für die Bluttat verantwortlich. Die Extremisten hatten zuletzt ihr Einflussgebiet in der Region Aden ausgeweitet. Im anderen Meldungen wird der Angriff dem Terrornetzwerk "Al Kaida" zugeschrieben.

Im Jemen kämpfen die Truppen des sunnitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi gegen schiitische Huthi-Rebellen und deren Verbündete, aber auch gegen den IS. Die regierungsnahen Kämpfer werden durch eine von Saudi-Arabien angeführte Militärallianz unterstützt. Aden im Süden des Jemen ist die provisorische Hauptstadt der sunnitischen Regierung.

Drohnenangriffe auf Al-Kaida

Al-Kaida hat seine Hochburgen im Osten des Landes. Dort wurden nach Medienberichten bei einem Drohnenangriff vier mutmaßliche Terroristen getötet. Die USA bekämpfen in dem arabischen Land seit Jahren gezielt Stellungen von Extremisten mit Drohnen.

Die Bundesregierung dringt derweil auf eine Waffenruhe im Jemen. "Wir sind der festen Überzeugung, dass der Konflikt nur politisch gelöst werden kann", sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Deutschland sei sehr besorgt über die hohe Zahl von zivilen Opfern und die desaströse humanitäre Lage. Ein Waffenstillstand und ein uneingeschränkter Zugang für humanitäre Hilfe hätten deshalb oberste Priorität.

Steinmeier in die Region

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier reist am Sonntag zu einem dreitägigen Besuch in die Region. Bei seinen Gesprächen in den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Nachbarland Oman wird auch die Lage im Jemen eine Rolle spielen.

wl/uh (dpa, afp, kna)