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Israel bombardiert Hochhaus in Gaza

24. August 2014

44 Familien sollen in dem Wohnhaus gelebt haben, das von der israelischen Luftwaffe völlig zerstört wurde. Bei dem Angriff wurden 17 Menschen verletzt. Israel wird später von Raketen aus Syrien und dem Libanon getroffen.

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israelischer Luftangriff in Gaza-Stadt (Foto: dpa)
Bild: picture alliance/ZUMA Press

Die israelische Armee hat zwei Bomben auf ein Hochhaus in Gaza-Stadt abgeworfen und das 13-stöckige Gebäude dem Erdboden gleichgemacht. Die Bewohner waren zwei Stunden zuvor mit Flugblättern und Telefonanrufen vor dem Angriff gewarnt und aufgefordert worden, das Haus zu räumen. Israel hatte dort Kämpfer der islamistischen Hamas vermutet.

Nicht nur die Bewohner dieses Gebäudes, sondern die gesamte Bevölkerung im Gazastreifen war vor neuen israelischen Angriffen gewarnt worden. Die Armee warf Flugblätter ab, in denen sie die Bewohner aufrief, sich von Orten fernzuhalten, an denen militante Palästinenser Raketen abschießen. Jedes Haus, das Ausgangspunkt militärischer Aktionen sei, werde attackiert.

Zerstörtes Hochhaus in Gaza-Stadt (Foto: dpa)
Zerstörtes Wohnhaus "Zafer 4" in Gaza-StadtBild: picture-alliance/dpa

Raketen aus Syrien und dem Libanon

Aus Syrien sind in der Nacht zum Sonntag fünf Raketen abgefeuert und auf den Golanhöhen eingeschlagen. Die israelische Armee teilte mit, sie seien an verschiedenen Orten niedergegangen. Es gab keine Berichte zu möglichen Opfern oder Sachschäden. Israel hatte die Golanhöhen 1967 von Syrien erobert. Im Juni bombardierte die israelische Armee nach einem tödlichen Angriff aus Syrien Stellungen des syrischen Militärs.

Nur Stunden zuvor waren aus dem südlichen Libanon zwei Raketen auf den Norden Israels abgefeuert worden. Ein Haus in Galiläa sei getroffen worden, teilte der israelische Rundfunk mit. Acht Menschen hätten einen Schock erlitten. Israel legte den Angaben zufolge Beschwerde bei der internationalen Beobachtertruppe Unifil im Südlibanon ein.

Vergangenen Monat war Israel von radikalen Kämpfern aus dem Libanon drei Mal unter Beschuss genommen worden. In der Vergangenheit hatte sich eine Gruppe mit Verbindungen zum Extremistennetzwerk Al-Kaida zu solchen Raketenangriffen bekannt.

Derweil geht die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen weiter gegen mutmaßliche Kollaborateure vor. Militante Palästinenser haben laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Maan vier weitere Männer erschossen, die der Zusammenarbeit mit Israel bezichtigt wurden.

Holocaust-Überlebende protestieren gegen Israel

Mit einer Anzeige in der "New York Times" haben Überlebende des Holocausts gegen "das Massaker an den Palästinensern in Gaza" protestiert. Die 327 Unterzeichner aus den USA und vor allem europäischen Ländern bezeichnen sich selbst als Überlebende oder Nachkommen, die den Einsatz der israelischen Armee im Gazastreifen "unmissverständlich verurteilen". Die Anzeige in der Samstagsausgabe ist eine Reaktion auf den Friedensnobelpreisträger Elie Wiesel. Dieser hatte die Hamas mit den Nazis in Verbindung gebracht.

rb/pg/qu (afp, ap, dpa, rtr)