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Politik

Israelis gegen Abschiebung von Afrikanern

24. März 2018

Zu Tausenden hatten sie sich auf dem zentralen Rabin-Platz in Tel Aviv versammelt - aus Protest gegen das Vorhaben der israelischen Regierung, afrikanische Einwanderer rigoros in ein Drittland auszufliegen.

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Israel Teal Aviv Demonstration gegen Abschiebung von Asylsuchenden
Afrikanische Asylbewerber bei der Kundgebung in Tel Aviv Bild: picture-alliance/dpa/I. Yefimovich

"Ein Mensch ist ein Mensch, es gibt keinen Unterschied zwischen Blut und Blut", skandierte die Menge in Tel Aviv. Nach Medienberichten waren etwa 25.000 Menschen zur Kundgebung gekommen, darunter auch viele afrikanische Migranten, um gegen die geplante Abschiebung der Flüchtlinge zu protestieren.

Die israelische Regierung hatte Anfang des Jahres ihre Pläne konkretisiert, mit denen afrikanische Einwanderer, die teilweise schon seit Jahren illegal im Land leben, zur Ausreise gezwungen werden sollen. Bis zu 40.000 Flüchtlinge, vornehmlich aus Eritrea und dem Sudan, sollen in ein afrikanisches Drittland abgeschoben werden.

Israel Teal Aviv Demonstration gegen Abschiebung von Asylsuchenden
Tausende Teilnehmer riefen auf dem Rabin-Platz zur Solidarität mit den afrikanischen Asylbewerbern auf Bild: picture-alliance/dpa/I. Yefimovich

Geldprämie plus Flugticket

Anfang Februar verschickten die Behörden an tausende afrikanische Einwanderer Ausweisungsbescheide. Bis Ende März wird den Betroffenen eine sogenannte Ausreiseprämie von umgerechnet 2900 Euro und ein Flugticket angeboten. Bei Verstreichung der Frist drohe Gefängnis, teilte ein Sprecher der Einwanderungsbehörde mit. Israel bezeichnet die Migranten als "Eindringlinge". Asylanträge werden extrem selten genehmigt.

"Wir dachten, dass gerade der Staat Israel uns am besten verstehen würde", sagte ein Flüchtling aus dem Sudan bei der Demonstration auf dem Rabin-Platz. "Aber die israelische Regierung will uns hier nicht." Er schilderte, wie er ab dem Alter von zwölf Jahren im Sudan verfolgt worden sei, "weil ich zum falschen Stamm gehörte". Viele seiner Angehörigen, darunter seine Mutter, seien ermordet worden.

se/bru (dpa, ap)