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Politik

Schüsse auf Palästinenser wegen Feuerballons

17. Juni 2018

Es sind von den Palästinensern immer öfter eingesetzte Kampfmittel: Ballons und Drachen mit brennbarem Material, die vom Gazastreifen nach Israel fliegen. Nun hat dessen Armee mit einem anderen "Fluggerät" geantwortet.

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Waffen, die nur auf den ersten Blick harmlos werden: Palästinenser mit präparierten Luftballons und Drachen (Foto: Imago/ZUMA Press)
Waffen, die nur auf den ersten Blick harmlos wirken: Palästinenser mit präparierten Luftballons und Drachen Bild: Imago/ZUMA Press

Die israelische Armee hat im Gazastreifen zwei Palästinenser durch Schüsse verletzt, die Ballons als Brandsätze über die Grenze fliegen lassen wollten. Eine Gruppe von Palästinensern habe nahe der Grenze Feuerballons mit brennbarem Material steigen lassen, teilte eine Armeesprecherin mit. Die Soldaten setzten demnach ein "Fluggerät" ein, um auf die Palästinenser zu schießen. Nach Angaben aus palästinensischen Sicherheitskreisen wurden die Palästinenser östlich des Flüchtlingslagers Bureidsch von einer Drohne beschossen.

Mehr als 300 Brände durch Ballons und Drachen 

In Israel mussten nach Angaben eines Feuerwehrsprechers allein am Samstag rund 20 Feuer gelöscht werden, die durch brennbare Ballons und Drachen aus dem Gazastreifen entfacht wurden. Seit Beginn der Proteste am Grenzzaun Ende März habe es insgesamt mehr als 300 Brände gegeben. Die israelische Nachrichtenseite "ynet" spricht von insgesamt rund 25 Quadratkilometern zerstörter Fläche. Nach Angaben der Armee tragen manche Drachen auch explosive Gegenstände. 

Mindestens 130 Palästinenser getötet

Palästinenser versuchen bei den Protesten auch immer wieder, auf israelisches Territorium vorzudringen. Seit Beginn der Auseinandersetzungen tötete die israelische Armee mindestens 130 Palästinenser. Auf israelischer Seite gab es keine Toten.

Israel beruft sich auf sein Recht auf Selbstverteidigung und die Abwehr illegaler Grenzübertritte. Erst am Mittwoch hatte die UN-Vollversammlung Israel für die "exzessive" Gewalt gegen palästinensische Zivilisten im Gazastreifen verurteilt. 120 von 193 Ländern stimmten für die vor allem von arabischen Staaten gestützte Resolution. Die USA scheiterten zugleich mit einem Antrag, mit dem die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas für die Gewalt verurteilt werden sollte.

sti/jmw (afp, dpa)