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Italien gewinnt gegen England

Tobias Oelmaier15. Juni 2014

Nach der Katastrophen-WM von Südafrika gelingt der Auftakt der Italiener in Brasilien. Beim 2:1 in Gruppe D gegen England in der Hitze von Manaus treffen Marchisio und Balotelli. Englands Superstar Rooney bleibt blass.

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WM 2014 Gruppe D 1. Spieltag England Italien
Bild: Reuters

Und wieder mal wurden die Kritiker widerlegt. Wer dachte, in der schwülen Hitze von Manaus könne man keinen Fußball spielen, der irrte. Denn beim 2:1 (1:1)-Sieg Italiens über England sahen die Zuschauer eine temporeiche Partie mit Treffern von Claudio Marchisio (35.) und Mario Balotelli (50.) für Italien und Daniel Sturridge (37.) für England. Italiens hat damit gute Aussichten, sich in der Gruppe D für das Achtelfinale zu qualifizieren.

Den ersten Aufreger im Stadion von Manaus gab es schon nach drei Minuten. Reheem Sterling zog aus gut 20 Metern ab, der Ball strich haarscharf am rechten Winkel vorbei. Salvatore Sirigu, der den im Abschlusstraining verletzten Gianluigi Buffon im Tor der Italiener vertrat, machte zwar eine gute Figur als Flieger, wäre aber nie herangekommen. Wenige Augenblicke später durfte Sirigu dann bei einem Fernschuss von Jordan Henderson sein Können zeigen, den er sicher parierte.

WM 2014 Gruppe D 1. Spieltag England Italien
Erster Warnschuss: Salvatore Sirigu fliegt dem Ball hinterher, aber Sterlings Schuss streicht am Tor vorbeiBild: Reuters

Bei 30 Grad Celsius in der Metropole im Amazonas-Urwald hatten die Italiener in der gesamten Partie mehr Ballbesitz, aber zunächst keine Torchancen. Die Abwehr der Engländer stand dicht gestaffelt, Spielmacher Andrea Pirlo mangelte es oft an Anspielstationen in der Spitze. So dauerte es bis zur 33. Minute, ehe Mario Balotelli erstmals gefährlich vor dem von Joe Hart gehüteten Tor auftauchte, jedoch aus kurzer Distanz vergab.

In der 35. Minute dann das 1:0 für die Italiener: Claudio Marchisio konnte sich nach Ecke und Pirlo-Finte den Ball zurechtlegen und per Flachschuss aus 20 Metern ins linke untere Eck abschließen – eine perfekt einstudierte Variante. Aber die Freude der Italiener währte nicht lange: Zwei Minuten später tankte sich Wayne Rooney auf der linken Seite durch und flankte nach innen, wo Sturridge den Ball aus vier Metern über die Linie drückte.

Balotelli brandgefährlich

Trotz der Hitze sahen die 42.000 Zuschauer im Stadion eine kurzweilige und intensive Partie, in der Italien kurz vor dem Pausenpfiff wieder in Führung hätten gehen können, doch klärte zunächst Phil Jagielka per Kopf für seinen schon geschlagenen Torwart Hart, als Balotelli aus spitzem Winkel auf Tor geschlenzt hatte, und wenig später verhinderte der Pfosten nach einem Schuss von Antonio Candreva ein weiteres Tor für die "Azzurri".

Fünf Minuten nach Wiederanpfiff zappelte der Ball dann im Netz der Engländer: Mario Balotelli hatte nach einer Candreva-Flanke am langen Pfosten gelauert und gekonnt eingenickt. Es war der erste Treffer für den Stürmerstar bei einer WM. Nun drückte das Team von Trainer Roy Hodgson auf den Ausgleich, aber erst vergab Wayne Rooney, der sein überragendes Talent nur selten unter Beweis stellte, unbedrängt aus zehn Metern. Sein Schuss strich um Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Später dann klärte Sirigu einen Freistoß von Leighton Baines zur Ecke. In der Nachspielzeit hätte Pirlo fast auf 3:1 erhöht, doch sein Freistoß aus 30 Metern krachte an die Latte. Aber ein Sieg mit zwei Toren Unterschied wäre auch des Guten zu viel gewesen.