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Italiens Wähler reformunwillig

Rolf Wenkel
5. Dezember 2016

Italiens Wähler reformunwillig – welche Folgen hat das für Euro, Banken, Börsen +++ keine Zollfreiheit für umweltfreundliche Produkte – WTO-Gespräche abgebrochen +++ Avanti Dilettanti – die Bargeldreform in Indien wirft das Land in die Steinzeit zurück +++

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Keine Senatsreform in Italien

Die Italiener haben die Verfassungsreform von Ministerpräsident  Matteo Renzi abgelehnt. Renzi hat nach der Niederlage seinen Rücktritt angekündigt. Vor dem Referendum war die Nervosität an den Märkten von Tag zu Tag größer geworden. Börsenhändler hatten mit erheblichen Turbulenzen für den Fall eines Scheiterns der Verfassungsreform gerechnet. Manche sagen sogar, im Falle einer Neuwahl und dem Sieg eines Populisten sei der Euro in Gefahr. Aber erst einmal reagierten die Märkte gelassen. 

Keine Eurokrise, sagen die Euro-Finanzminister

Die italienische Wirtschaft schwächelt, die Banken sitzen auf einem riesigen Berg fauler Kredite, die Arbeitslosigkeit bleibt hoch. Einen Austritt des Landes aus dem Euroraum halten Volkswirte zwar noch für eher unwahrscheinlich - das Risiko sei nun aber gestiegen. Laut Ifo-Präsident Clemens Fuest wird sich die wirtschaftliche Stagnation verlängern. Und er sagt, die Wahrscheinlichkeit, dass Italien dauerhaft Mitglied der Eurozone bleibt, ist gesunken. Grund genug für die Euro-Finanzminister, die Wogen zu glätten.

Keine WTO-Einigung

Im Schweizer UN-Standort Genf ist auch das Hauptquartier der Welthandelsorganisation WTO. Dort hat man jahrelang darüber verhandelt, wenigstens solchen Produkten, die als besonders umweltfreundlich gelten, einen weltweit zollfreien Zugang zu den Märkten zu gewähren. Aber die Gespräche darüber sind am Sonntag ergebnislos abgebrochen worden. 

Keine Bescheidenheit

Der Volkswagen-Konzern hat heute in London eine neue Konzerntochter vorgestellt. Unter dem Markennamen MOIA will VW Mobilitätsdienstleistungen anbieten. Das Geschäftsmodell klingt zwar noch sehr vage und verschwommen, dafür sind aber die Ziele umso klarer: Man will schnell wachsen und zum Global Player aufsteigen.

Kein Bargeld auf dem Land

Weil Indien Anfang November völlig überraschend 86 Prozent aller Banknoten aus dem Verkehr gezogen hat, ist das Land in ein Chaos gestürzt. Weder dir Banken noch sonst irgendwer war auf diesen drastischen Schritt vorbereitet. Anfangs war die Zustimmung groß, weil die Regierung Menschen treffen wollte, die Schwarzgeld horten. Aber langsam wird klar, wie kopflos die Entscheidung war. Auf dem Land herrscht jetzt reine Tauschwirtschaft – wie in der Steinzeit. 

Technik: Jan Eisenberg

Redakteur am Mikrofon: Rolf Wenkel