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Politik

IWF hilft Griechenland erneut - ein bisschen

21. Juli 2017

Im Ringen um die finanzielle Zukunft Griechenlands hat der Internationale Währungsfonds einer weiteren Milliardenzahlung an das klamme Land zugestimmt - allerdings zunächst vorläufig und unter Bedingungen.

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Eurokrise Eurozone Symbolbild
Bild: dapd

Bei der jüngsten Zusage des Internationalen Währungsfonds (IWF) geht es um 1,6 Milliarden Euro, die das schuldengeplagte Griechenland erhalten soll. Die IWF-Gremien einigten sich bei ihrer Sitzung am Donnerstag in Washington "im Grundsatz" auf die Zahlung, die jedoch nicht sofort angewiesen werden soll und an Bedingungen geknüpft ist.

Konkret geht es darum, dass die europäischen Gläubiger Griechenlands den Schuldenberg des Landes von 320 Milliarden Euro reduzieren. Erst dann könne Athen wieder mit eigener Anleihenvergabe an die Kapitalmärkte zurückkehren. Eine zeitliche Begrenzung, innerhalb der eine Einigung erzielt werden muss, gebe es nicht, sagte die Leiterin der IWF-Griechenland-Mission, Delia Velculescu. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass Einigkeit erreicht werden könne. Radikale Maßnahmen wie ein Schuldenschnitt seien dazu aus Sicht des IWF nicht notwendig.

Milliardenhilfen - immer wieder

Die Eurozone hatte Anfang Juli die Auszahlung einer neuen Hilfstranche an das hochverschuldete Griechenland in Höhe von 8,5 Milliarden Euro abschließend beschlossen. Der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM), der die Darlehen an Griechenland überwacht, stimmte der dritten Hilfstranche zu. Der größte Teil davon ist für die Schuldentilgung Griechenlands vorgesehen.

Die Euro-Finanzminister hatten Mitte Juni nach monatelangem Ringen die Auszahlung der weiteren Milliardenhilfen aus dem europäischen Rettungsprogramm für Griechenland beschlossen. Fast zwei Jahre nach dem Start des Hilfsprogramms erklärte schließlich auch der IWF seine Bereitschaft, sich mit einem eigenen Programm zu beteiligen.

Lob und Mahnung

Der IWF hatte zuletzt wiederholt die Sparanstrengungen der Regierung in Athen gelobt. Die hohen Schulden und die damit verbundenen Zins- und Tilgungslasten drohten aber das griechische Wachstum abzuwürgen, argumentiert der Weltwährungsfonds.

Schon seit längerem kämpft der IWF mit den europäischen Geldgebern um Schuldenerleichterungen für Griechenland. Deutschland lehnt dies weitgehend ab. Vor allem die USA als größter Anteilseigner des IWF haben den Fonds zur Zurückhaltung in der Griechenland-Frage gedrängt. In den Vereinigten Staaten wird die Unterstützung des Landes aus internationalen Mitteln äußerst kritisch gesehen.

mak/cr (dpa, afp)