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IWF sorgt sich weiter um Griechenland

10. Juni 2014

Der Internationale Währungsfonds schaut skeptisch auf das Euro-Sorgenkind Griechenland. Es gäbe keinen Grund zur Entwarnung, sagt der IWF, obwohl er auch die bemerkenswerten Teilerfolge Athens nicht verschweigt.

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Ein griechischer Tempel in Kap Sounion (Foto: AP)
Bild: dapd

Der Internationale Währungsfonds (IWF) attestiert der griechischen Regierung, ihre finanzpolitischen Ziele zum Teil sogar übertroffen zu haben. Allerdings komme sie bei wichtigen Reformen und der Privatisierung von Staatsfirmen nicht wie gewünscht voran. Die politische Unterstützung für das Sanierungsprogramm schwinde. Regierungschef Antonis Samaras hat gerade erst sein Kabinett umgebildet, um mehr Akzeptanz in der Bevölkerung zu gewinnen.

Die Europäer sollten sich dennoch auf neue Finanzhilfen für Griechenland einstellen. Denn ab 2015 drohe eine weitere Milliardenlücke. Bei Bedarf sollten die europäischen Partner dem Land erneut unter die Arme greifen, damit dessen Schulden nicht aus dem Ruder laufen, so der IWF, der gleichzeitig vor einer wachsende Reformmüdigkeit der Griechen nach sechs Jahren Rezession warnt.

Noch ein drittes Hilfspaket?

Die Eurogruppe hatte schon im November 2012 in Aussicht gestellt, den Griechen unter die Arme zu greifen - vorausgesetzt, Athen erreicht einen primären Haushaltsüberschuss. Dabei werden die Zinslasten heraus gerechnet. Das hat die Regierung im vergangenen Jahr auch geschafft.

Im April hatte die EU-Kommission allerdings bekanntgegeben, dass das krisengeplagte Land beim Schuldenabbau die mit den internationalen Geldgebern vereinbarten Ziele verfehlen wird. Bis zum Jahr 2020 wird der Schuldenstand laut dem EU-Bericht auf 125 Prozent des griechischen Bruttoinlandsprodukts sinken, bis 2022 auf 112 Prozent. Ursprünglich angepeilt waren für 2022 aber "deutlich weniger als 110 Prozent", als kritische Marke gelten 100 Prozent. Der IWF-Analyse zufolge dürfte der Schuldenstand von 174 Prozent in diesem Jahr nur auf 117 Prozent im Jahr 2022 sinken.

Bislang haben EU-Partner und andere Helfer Rettungspakete über rund 240 Milliarden Euro geschnürt, um das Land vor der Pleite zu bewahren. Das zweite Programm der Europäer in Höhe von 144,6 Milliarden Euro läuft in diesem Jahr aus. Die Regierung in Athen hat wiederholt deutlich gemacht, dass sie kein drittes Programm in Anspruch nehmen will, das mit weiteren einschneidenden Reform- und Sparauflagen verbunden wäre. Die Europäer haben es bislang offengelassen, ob sie finanziell noch einmal helfen würden.

dk/wl (dpa/rtr)