Jacqueline Woodson gewinnt Lindgren-Preis
27. März 2018"In einer Sprache so leicht wie Luft erzählt sie Geschichten von überwältigendem Reichtum und Tiefe", heißt es in der Begründung der Stockholmer Jury des Astrid-Lindgren-Preises. Die US-Autorin Jacqueline Woodson fange auf einzigartig poetische Weise die tägliche Welt zwischen Kummer und Hoffnung ein.
Woodson, selbst Afroamerikanerin, thematisiert in ihren Büchern soziale Probleme wie Rassismus, wirtschaftliche Ungleichheit, Sexismus und Homophobie. Ihre Geschichten werden meist aus der Sicht einer weiblichen Ich-Erzählerin erzählt. Zu ihren bekanntesten Werken zählen "Brown Girl Dreaming", "After Tupac and D Foster", "Feathers" und "Show Way".
Für ihr literarisches Wirken wurde Woodson bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem National Book Award, dem Margaret Edwards Award und der Newbery Medal. Die 55-Jährige ist außerdem in diesem Jahr Botschafterin für Jugendliteratur der Library of Congress, der Nationalbibliothek der USA und größten Bibliothek weltweit.
Ein Nobelpreis für Kinder- und Jugendliteratur
Der mit fünf Millionen schwedischen Kronen (rund 500.000 Euro) dotierte Astrid-Lindgren-Preis gilt als weltweit höchstdotierteste Auszeichnung für Kinder- und Jugendliteratur. 2002 wurde er als bewusste Ergänzung zum Literaturnobelpreis von der schwedischen Regierung ins Leben gerufen.
Er erinnert an die im selben Jahr verstorbene schwedische Kinder- und Jugendbuchautorin Astrid Lindgren, die unter anderem "Pippi Langstrumpf" und "Michel aus Lönneberga" schrieb. Ihre Bücher wurden in mehr als 100 Sprachen übersetzt und verkauften sich bisher über 160 Millionen Mal. Im vergangenen Jahr hatte mit dem Schriftsteller und Illustrator Wolf Elbruch ("Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat") zum ersten Mal ein Deutscher den nach Lindgren benannten Preis gewonnen.
fs/ash (dpa)