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Jahrzehnte Haft für US-Polizisten wegen Folter von Schwarzen

20. März 2024

Die früheren Polizeibeamten hatten gemeinsam mit vier Ex-Kollegen zwei schwarze US-Bürger auf verschiedenste Arten misshandelt. Angesichts der Brutalität schöpfte das Gericht in Mississippi den Strafrahmen voll aus.

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Die beiden Opfer Eddie Terell Parker und Michael Corey Jenkins mit ihren Anwälten nach der Urteilsverkündung vor Reportern
Die beiden Opfer Eddie Terell Parker (2.v.l.) und Michael Corey Jenkins (r.) mit ihren Anwälten nach der Urteilsverkündung in Jackson Bild: Rogelio V. Solis/AP Photo/picture alliance

Zwei ehemalige Polizeibeamte aus dem US-Bundesstaat Mississippi müssen wegen Folter und Misshandlung von zwei Schwarzen lange Jahre ins Gefängnis. Ein Richter in der Hauptstadt Jackson verurteilte die beiden weißen Männer im Alter von 31 und 46 Jahren zu 20 beziehungsweise 17,5 Jahren Haft, wie das Justizministerium in Washington mitteilte. Vier weitere Angeklagte in dem Fall sollen ihr Strafmaß an diesem Mittwoch und am Donnerstag erfahren.

Elektroschocks, sexueller Missbrauch, Scheinhinrichtung  

Die Gruppe -  allesamt Weiße - war den Angaben zufolge im Januar 2023 ohne Durchsuchungsbefehl gewaltsam in die Wohnung der beiden schwarzen US-Bürger in der Kleinstadt Braxton eingedrungen. Dort legten die damaligen Beamten Michael Corey Jenkins und dessen Freund Eddie Terrell Parker Handschellen an, schlugen und traten sie und versetzen ihnen mit Tasern 17 Elektroschocks, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht. Mit einem Sexspielzeug sollen sie ihre Opfer zudem missbraucht haben.

Auch zwangen die Polizisten die beiden Männer demnach, Alkohol, Speiseöl, Milch und andere Flüssigkeiten zu trinken. Ferner stießen sie rassistische Beleidigungen aus. Bei einer Art Scheinhinrichtung schließlich schoss der zu 20 Jahren Haft verurteilte Täter einem der Opfer in den Mund und brach ihm den Kiefer, wie das US-Justizministerium weiter mitteilte.

Michael Corey Jenkins mit seiner Mutter bei einem Pressestatement am Montag in Jackson
Michael Corey Jenkins mit seiner Mutter bei einem Pressestatement am Montag in JacksonBild: Rogelio V. Solis/AP Photo/picture alliance

Die Beamten ließen ihr schwer verletztes Opfer daraufhin minutenlang in einer Blutlache liegen, während sie sich absprachen, um ihre Tat zu vertuschen. Sie zerstörten den weiteren Angaben zufolge die Videoüberwachung des Hauses und eine der verwendeten Patronenhülsen. Zudem versuchten sie, die Kleidung der Opfer zu verbrennen. Außerdem platzierten sie eine Schrotpistole bei einem Opfer und Methamphetamin am Tatort, um ein Motiv für den Einsatz vorzutäuschen. Insgesamt zwei Stunden lang soll das Martyrium der beiden Männer angedauert haben. Die Polizisten belogen die Ermittler später mehrfach über den wahren Tathergang.

Polizisten galten als "Schlägertrupp"

US-Justizminister Merrick Garland sprach von einem "abscheulichen Angriff" von Beamten, die eigentlich einen Eid darauf geschworen hätten, ihre Bürger zu schützen. Auslöser der Tat soll Medienberichten zufolge der Anruf eines Nachbars gewesen sein, der sich darüber beschwerte, dass zwei Schwarze mit einer weißen Frau zusammenlebten. Daraufhin habe ein Dritter die Polizisten informiert, die auch als "Schlägertrupp" berüchtigt gewesen sein sollen. Der Richter sagte bei der Urteilsverkündung, eine Haftstrafe am oberen Ende der möglichen Spanne sei angesichts der Ungeheuerlichkeit der Tat mehr als gerechtfertigt. 

sti/se (afp, dpa)