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Japan dreht den Geldhahn weiter auf

4. April 2013

Der neue Chef der Bank of Japan hat die Politik, die Wirtschaft und die Finanzmärkte nicht enttäuscht: Er will früher als geplant mehr Staatsanleihen kaufen.

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Japanische Yen-Münzen und Scheine (Foto: Jens Büttner)
Yen wird immer billigerBild: picture alliance/ZB

Die japanische Notenbank lockert ihre Geldpolitik mit radikalen Schritten weiter. Wie die Währungshüter nach ihrer zweitägigen Sitzung mitteilten, wird das Programm zum Ankauf von Wertpapieren ausgeweitet, um die Deflation stärker zu bekämpfen. Die Währungshüter wollen ihr Portfolio an lang laufenden Staatsanleihen und börsennotierten Fonds (ETF) verdoppeln.

Die Notenbanker wollen Käufe von Wertpapieren vorziehen und zudem japanische Anleihen mit längeren Laufzeiten erwerben als bislang. Diese Entscheidungen seien im geldpolitischen Rat einstimmig gefasst worden, erklärte die Notenbank weiter. Der Yen gab in Reaktion auf die Lockerung der Geldpolitik nach. Der Dollar stieg bis auf 94,49 Yen, nachdem er im Vortagesgeschäft noch bei 93,04 Yen notiert hatte. Am Rentenmarkt ging die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen um sechs Basispunkte auf 0,490 Prozent zurück, den niedrigsten Stand seit Juni 2003.

Sorge vor gezielter Geldabwertung

Es war die erste Zinsentscheidung des neuen regierungstreuen BOJ-Chef Haruhiko Kuroda. Den Leitzins lässt die Bank of Japan unverändert. Der maßgebliche Zinssatz bleibt zwischen 0 und 0,1 Prozent.

Notenbank beugt sich dem politischen Druck

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe hat seit seinem Amtsantritt Ende 2012 den Druck auf die Notenbank immer weiter erhöht, die Geldpolitik zu lockern und damit den Yen auf Talfahrt geschickt. Allein seit Jahresanfang hat die japanische Landeswährung fast neun Prozent an Wert verloren. "Die Notenbank hat geliefert, was die Märkte wollten", sagte Teppeo Ino, Währungsanalyst bei der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ.

zdh/se (rtr, dpa)