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Japan fällt in Rezession

16. November 2015

Japans Wirtschaft kommt nicht in Schwung. Zum zweiten Mal seit dem Amtsantritt von Regierungschef Abe ist das Land in eine Rezession abgerutscht. Wird die Zentralbank die Geldschleusen weiter öffnen?

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Japan Autoindustrie Symbolbild
Bild: Getty Images/K. Kamoshida

Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt nach China und den USA schrumpfte im dritten Quartal binnen Jahresfrist überraschend kräftig um 0,8 Prozent und damit das zweite Vierteljahr in Folge, wie die Regierung am Montag mitteilte. Im zweiten Quartal hatte die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um eine hochgerechnete Jahresrate 1,2 Prozent verzeichnet.

Rückschlag für Abe

Erst im vorigen Jahr hatte eine Mehrwertsteuererhöhung Japan eine Rezession eingebrockt, die das Land nur mühsam hinter sich lassen konnte. Der neue Schwächeanfall ist auch ein Rückschlag für Ministerpräsident Shinzo Abe, der Japan mit einem Mix aus billigem Geld und Konjunkturhilfen aus der Flaute führen will.

Seit seinem Amtsantritt Ende 2012 ist Japan nun schon zum zweiten Mal in eine Rezession abgeglitten. Zwar wird im laufenden Quartal wieder mit einem Wachstum gerechnet. Dennoch könnte der Druck auf die Regierung und die Notenbank steigen, neue Konjunkturspritzen aufzuziehen und die Geldschleusen noch weiter aufzureißen.

Sorgen um Weltkonjunktur drücken

Zu dem erneuten Rückgang der wirtschaftlichen Leistung des Landes trug bei, dass die Unternehmen ihre Investitionen angesichts der Sorge um ein schwächeres Wachstum in China und der Weltwirtschaft drosselten. Die Kapitalausgaben sanken im zweiten Quartal in Folge, und zwar um 1,3 Prozent. Auch ein Abbau der Lagerbestände wirkte sich dämpfend aus.

Hinzu kam, dass sich der private Konsum, der zu rund 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung Japans beiträgt, mit einem Anstieg von real 0,5 Prozent lediglich relativ schwach erholte. Die Exporte stiegen um 2,6 Prozent, nachdem sie im Vorquartal noch um 4,3 Prozent zurückgegangen waren.

iw/hb (dpa, rtrs)