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PolitikJapan

Japan und Deutschland vertiefen ihre Beziehungen

18. März 2023

Mit insgesamt sechs Ministerinnen und Ministern ist Kanzler Scholz nach Tokio gereist. Im Mittelpunkt der ersten Regierungskonsultationen mit Japan stand die wirtschaftliche Sicherheit, vor allem in Hinblick auf China.

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Japan | deutsch-japanische Regierungskonsultationen in Tokio
Kanzler Olaf Scholz und der japanische Ministerpräsident Fumio KishidaBild: David Mareuil/REUTERS

Deutschland und Japan wollen ihre Zusammenarbeit insbesondere in wirtschaftlichen Fragen vertiefen. Der russische Überfall auf die Ukraine habe gezeigt, welche Schwierigkeiten bei "zu starken wirtschaftlichen Abhängigkeiten in kritischen Bereichen bestehen", sagte Bundeskanzler Olaf Scholz nach seinem Treffen mit dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida.

Scholz: Japan ist zentraler Wertepartner

Als Konsequenz aus diesen Erfahrungen gelte es unter anderem, "die Zusammenarbeit mit neuen Partnern auszubauen und neue Partner zu gewinnen", sagte Scholz. "Wir wollen Abhängigkeiten verringern und die Widerstandsfähigkeit unserer Volkswirtschaften erhöhen."

Die Beziehungen zwischen Deutschland und Japan bezeichnet der Bundeskanzler als "eng und sehr freundschaftlich". Japan sei ein "zentraler Wertepartner" für Deutschland. Mit den ersten deutsch-japanischen Regierungskonsultationen werde das bilaterale Verhältnis nun auf "eine neue Stufe" gehoben. 

Zu den Gesprächsthemen mit Kishida gehörten nach Angaben von Scholz der Schutz kritischer Infrastruktur und die Zukunft der Energieversorgung. Zudem hätten beide Länder eine engere Kooperation bei der Sicherung von Lieferketten und dem Schutz von Handelswegen vereinbart. Auch die Zusammenarbeit bei der Cybersicherheit solle verstärkt werden. 

Japan | deutsch-japanische Regierungskonsultationen in Tokio
Teile der Regierungsmannschaften vor den ArbeitsgesprächenBild: Masaki Furumaya/AP Photo/picture alliance

Die wirtschaftlichen Verbindungen zwischen Japan und Deutschland sind eng: So betrug die Handelsbilanz beider Staaten im vergangenen Jahr 45,7 Milliarden Euro. Das ist eine Steigerung von 9,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Hochtechnologieland Japan ist damit nach China zweitwichtigster deutscher Handelspartner in Asien. Japan hat derzeit die Präsidentschaft der G7-Gruppe der führenden westlichen Industrienationen inne.

Militärische Zusammenarbeit im Indopazifik

Die weitere militärische Zusammenarbeit im Indopazifik kam laut Scholz ebenfalls zur Sprache. Neben gemeinsamen Übungen und einer geplanten "Präsenzfahrt der Bundeswehr" wollten beide Seiten künftig auch verstärkt "Lage-Einschätzungen austauschen", sagte der Kanzler.

Japan | deutsch-japanische Regierungskonsultationen in Tokio
Kanzler Olaf Scholz und seine Minister am Verhandlungstisch in TokioBild: Kay Nietfeld/dpa/picture alliance

Scholz wurde bei seinem Tokio-Besuch von sechs Kabinettsmitglieder begleitet. Mitgereist sind Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Finanzminister Christian Lindner (FDP), Innenministerin Nancy Faeser (SPD), Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). 

nob/gri (afp, rtr, dpa)