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Japanische Flieger über Inselgruppe

28. November 2013

Erneut ist ein ausländisches Flugzeug in die neue chinesische "Luftverteidigungszone" eingedrungen. Die japanische Luftwaffe unternahm einen Routineflug. Die Internet-Nutzer in China ärgern sich über die Vorfälle.

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Streit um Seegebiet im Südchinesischen Meer (Foto:AP)
Bild: picture alliance / AP Photo

Inselstreit im Ostchinesischen Meer

Der chinesische Micro-Blogging-Dienst Weibo kennt zurzeit fast nur ein Thema: Die vermeintliche Verletzung der neuen chinesischen "Luftverteidigungszone". China fordert in dieser Zone im Ostchinesischen Meer seit Samstag, dass sich ausländische Flugzeuge identifizieren und Anweisungen der chinesischen Luftwaffe befolgen sollen. Seitdem haben die USA ohne Weiteres zwei B52-Bomber über das Seegebiet geschickt, in dem Japaner und Chinesen sich wegen einer Inselgruppe streiten; auch die Südkoreaner haben angekündigt, dass sie die von Peking unilateral eingeführte Kontrollzone nicht anerkennen werden.

Und nun haben die Japaner eigene Flugzeuge der Luftwaffe und der Küstenwache in die "Luftverteidigungszone" geschickt. Ohne vorher den Chinesen Bescheid zu geben, wie die japanische Regierung am Donnerstag mitteilte. Es soll sich um Routineflüge handeln. "Wir werden wegen China diese Aktivitäten nicht einschränken", sagte der japanische Kabinettssekretär Yoshihide Suga. In der Ostchinesischen See erhebt Peking Anspruch auf die Inseln Diaoyu, die in Japan unter den Namen Senkaku bekannt sind. In der Gegend ist die japanische Marine mit Kriegsschiffen und P-3C-Seeaufkläreren präsent. Damit nicht genug - auch Südkorea hat mitgeteilt, am Donnerstag sei einer ihrer Maschinen in das entsprechende Gebiet gefolgen.

Passiert ist bisher: nichts. Peking hat jedoch inzwischen Kampfjets und Flugzeuge mit Radarfrühwarnsystemen entsandt. Die Volksrepublikhabe die Maschinen zu "gewöhnlichen" Patrouillen in die Region aufsteigen lassen, zitiert die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua einen Sprecher der chinesischen Luftwaffe. Die Flüge seien eine "Verteidigungsmaßnahme, die mit international üblicher Praxs übereinstimme." Der Agentur zufolge bleibt Chinas Luftwaffe höchst aufmerksam und bereit, den Luftraum des Landes gegen diverse Bedrohungen zu schützen.

Und auch der Ton im Netz wird härter. "Wenn sich zwei Personen auf einem schmalen Weg treffen, dann gewinnt der Mutigste von beiden", schreibt etwa ein Blogger, den die Online-Ausgabe des "Wall Street Journals" zitiert. Seit Donnerstag steuert auch der chinesische Flugzeugträger "Liaoning" das südschinesische Meer an, wo sich das Reich der Mitte auch mit anderen Anrainern um Inselgruppen streitet. Der Flugzeugträger sei zu Ausbildungszwecken im Einsatz, teilte die chinesische Marine mit.

zam/kle (afp, rtr, dpa)