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Japans Börse im Minus

18. April 2016

Japans Börsen hat es am Montag gleich doppelt erwischt: Das tödliche Erdbeben im Land und die neuen Einbrüche beim Ölpreis ließen den Leitindex Nikkei einbrechen.

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Vom Erdbeben zerstörter Parkplatz in Japan (Foto: Reuters/Kyodo )
Bild: Reuters/Kyodo

Am Ende des Handelstages stand ein Minus von 3,4 Prozent. Vor allem Unternehmen, die durch das Beben vom Samstag direkt betroffen waren, gerieten unter Druck. Die Aktien des Autobauers Toyota verloren fast fünf Prozent. Die weltweite Nummer eins auf dem Automarkt stoppte in mehreren Fabriken die Produktion. Durch die Erdstöße kam die Lieferkette in den Fabriken ins Stocken. Auch Honda schloss ein Motorradwerk im Süden des Landes wegen Bebenschäden. Honda-Aktien gaben rund drei Prozent nach. Betroffen ist auch der Elektronik-Konzern Sony - das Minus hier am Montag: 6,8 Prozent.

Die Stimmung an der Börse wurde auch durch die fehlenden Ergebnisse beim Treffen wichtiger Ölförderländer in Doha getrübt, so Händler. "Die Erwartungen, dass die Ölförderung eingefroren wird, waren zuvor einfach zu hoch“, sagte Yoshinori Ogawa von Okasan Securities. Energietitel verloren in Tokio in der Folge oft mehr als drei Prozent.

Anleger suchten ihr Heil vielfach in der japanischen Landeswährung. Der Yen legte im Verhältnis zum Dollar zu. Das wiederum belastete japanische Exportwerte zusätzlich.

Japans Ministerpräsident Abe (Foto: REUTERS/Toru Hanai)
Ministerpräsident Abe bleibt bei SteuerplänenBild: Reuters/T. Hanai

Abe bleibt bei seinen Plänen

Ungeachtet der neuen Probleme hält Japans Ministerpräsident Abe an Plänen fest, die Mehrwertsteuer im kommenden Jahr zu erhöhen. Das machte der Regierungschef am Montag vor dem Parlament in Tokio deutlich.

"Ich habe bereits vorher gesagt, dass es in Sachen Mehrwertsteuer bei unserer Grundhaltung bleibt", so Abe. "So lange es nicht ein Ereignis wie den Lehman-Schock gibt oder eine größere Katastrophe, wird die Steuererhöhung wie geplant kommen.“

Abe will die Mehrwertsteuer im April des kommenden Jahres auf zehn Prozent von jetzt acht Prozent erhöhen, um gegen das hohe Defizit der öffentlichen Kassen vorgehen zu können. Im Jahr 2015 betrug die Staatsverschuldung Japans geschätzt fast 246 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Allerdings weisen Kritiker auch auf den schwachen Konsum im Land und den starken Yen, die das Wirtschaftswachstums schon jetzt ausbremsen. Beide Probleme könnten durch höhere Konsumsteuern verstärkt werden.

ar/ul (rtr, afp)