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Neue Waffenruhe im Jemen

10. April 2016

Bisherige Anläufe haben nicht zum Ziel geführt: Im Jemen ist um Mitternacht Ortszeit die von den Vereinten Nationen vermittelte Waffenruhe in Kraft getreten. Experten hoffen auf eine Lösung in dem "vergessenen Konflikt".

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Waffenruhe im Jemen
Bild: Getty Images/N.Hassan

Internationale Hilfsorganisationen haben vor einem Scheitern der Waffenruhe im Jemen gewarnt. Sollte die von den Vereinten Nationen vermittelte Feuerpause wieder nicht stabil bleiben, hätte dies katastrophale Auswirkungen, teilten 16 Institutionen - darunter Oxfam, "Save the Children" und der Norwegische Flüchtlingsrat - in einer gemeinsamen Erklärung mit. Im Jemen seien schon jetzt über 82 Prozent der Bevölkerung - das sind mehr als 21 Millionen Menschen - auf Nothilfe angewiesen.

Neue Friedensgespräche

Die Konfliktparteien in dem Bürgerkriegsland hatten sich auf eine Waffenruhe geeinigt, die in der Nacht zum Montag um Mitternacht Ortszeit (23 Uhr deutscher Zeit) in Kraft getreten ist. Weiterhin verabredet wurde, dass neue Friedensgespräche am 18. April in Kuwait beginnen sollen. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind im Jemen vergangenes Jahr etwa 9000 Menschen ums Leben gekommen - mehr als 3000 davon Zivilisten.

Unmittelbar vor der Feuerpause wurden noch Kämpfe aus der südlichen Provinz Abjan gemeldet. Vermutlich Al-Kaida-Kämpfer töteten örtlichen Berichten zufolge bei einem Überfall auf Regierungstruppen 19 Soldaten. Mindestens 20 weitere wurden verletzt.

"Eine wirkliche Waffenruhe könnte der erste Schritt zu einem Ende dieses erschütternden, vergessenen Konflikts sein», sagte der Generalsekretär des Norwegischen Flüchtlingsrates, Jan Egeland, in der gemeinsamen Stellungnahme. Bei einem Bruch müssten die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Jan Egeland
Jan Egeland, Generalsekretär des Norwegischen FlüchtlingsratesBild: picture-alliance/epa/L. Muñoz

Im Jemen kämpfen schiitische Huthi-Rebellen gegen Truppen und Verbündete von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi. Seit März 2015 bombardiert eine von Saudi-Arabien geführte Militärkoalition Stellungen der Rebellen im Land. Doch weder das Eingreifen Saudi-Arabiens noch frühere Feuerpausen hatten den Konflikt beruhigen können.

ml/ago (dpa,rtr)