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Jobmotor Maschinenbau

21. Oktober 2014

Die deutschen Maschinenbauer beschäftigen so viele Menschen wie seit 20 Jahren nicht mehr. In Berlin feiert sich die Branche selbst – auf dem so genannten Maschinenbaugipfel.

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Symbolbild Maschinenbau Auftragseingänge
Bild: picture-alliance/dpa

Trotz eingetrübter Konjunkturaussichten sorgt der deutsche Maschinenbau für mehr Beschäftigung. Erstmals seit 1993 arbeiten wieder über eine Million Menschen in der Branche, sagte VDMA-Präsident Reinhold Festge am Dienstag auf dem Maschinenbaugipfel in Berlin. Mit 1,008 Millionen im August seien das 18.000 mehr als im Vorjahresmonat.

"Auf den ersten Blick mag dieser Aufbau nicht so recht zum erwarteten mageren Produktionsplus passen", so Festge. Doch die Maschinenbauer glaubten an die mittelfristigen Wachstumschancen und träfen mit den Neueinstellungen auch Vorkehrungen gegen den Fachkräftemangel.

In diesem Jahr peilen die deutschen Maschinenbauer einen um vier Milliarden auf 210 Milliarden Euro steigenden Rekordumsatz an, erklärte Festge. Er bekräftigte zudem das im Juli von plus drei auf plus ein Prozent revidierte Produktionswachstum, räumte aber ein, dass die Produktion nach acht Monaten exakt auf Vorjahresniveau liege.

Exportvolumen sinkt

Die Ukrainekrise und die Sanktionen gegen Russland haben den Maschinenbauern in den vergangenen Monaten zugesetzt. Das Exportvolumen sank bis Ende Juli um rund 500 Millionen auf 87,7 Milliarden Euro.

Für 2015 hofft Festge auf ein Produktionsplus von preisbereinigt zwei Prozent und setzt dabei auf die Zukunftsmärkte China, USA und Afrika. "Die USA werden wichtiger, China bleibt bedeutsam und Afrika bietet große Chancen", so Festge. Die USA seien jetzt schon der zweitwichtigste Markt für die Maschinenbauer nach China und der wichtigste ausländische Investitionsstandort.

"Es könnte noch weit besser laufen, wenn es zum Beispiel keine technischen und bürokratischen Hürden gäbe", sagte Festge, der geschäftsführende Gesellschafter beim nordrhein-westfälischen Maschinenbauer Haver & Boecker ist.

Das geplante Freihandelsabkommen (TTIP) sei daher unabdingbar und verbessere die Exportchancen. "Wir können es uns schlicht nicht leisten, die USA zu enttäuschen, nur weil wir in Deutschland auf einer Chlorhühnchenchimäre reiten." Im Streit um das geplante Abkommen zwischen der EU und den USA wird unter anderem über die Einfuhr von mit Chlordioxid desinfiziertem Geflügelfleisch ("Chlorhühnchen") diskutiert.

wen/zdh (dpa, rtr)