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Politik

Johnson behauptet Favoritenstatus

13. Juni 2019

Die erste Wahl auf dem langen Weg zum Chef der britischen Konservativen hat Ex-Außenminister Boris Johnson erwartungsgemäß für sich entschieden. Doch noch sind sechs Konkurrenten im Rennen.

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England Boris Johnson PK vor seinem Haus in London
Die erste Runde geht an Boris Johnson - der hier noch vor der Abstimmung zu Reportern sprichtBild: picture-alliance/AP Photo/F. Augstein

Boris Johnson ist seinem Ziel, neuer Vorsitzender der regierenden Tory-Partei zu werden, einen kleinen Schritt näher gekommen. Für den Brexit-Verfechter und ehemaligen Außenminister stimmten im ersten Wahlgang 114 der 313 Tory-Abgeordneten im britischen Unterhaus in London. Deutlich abgeschlagen auf Platz zwei landete mit 43 Stimmen Außenminister Jeremy Hunt, wie der für die Wahl zuständige Tory-Ausschuss mitteilte. Umweltminister Michael Gove erreichte mit 37 Stimmen Platz drei vor Ex-Brexit-Minister Dominic Raab mit 27 Stimmen.

Johnson zeigte sich in einer ersten Reaktion erfreut. Zugleich wies der ehemalige Bürgermeister von London via Twitter seine Anhängerschaft darauf hin, dass sie noch einen langen Weg vor sich hätten.

Drei der insgesamt zehn Bewerber um die Nachfolge der bisherigen Parteichefin Theresa May schieden aus, darunter die ehemalige Unterhaus-Vorsitzende Andrea Leadsom. Sie schafften es nicht, jeweils mindestens 17 Stimmen aus der Fraktion auf sich zu vereinen.

Zweite Wahl am Dienstag 

Bei der nächsten Abstimmung muss ein Bewerber mindestens 33 Stimmen erhalten. Die Tory-Abgeordneten wählen künftig jeweils dienstags und donnerstags, bis das Feld auf zwei Kandidaten geschrumpft ist. Die Wahlen sind geheim, Überraschungen werden nicht ausgeschlossen.

Theresa May und Boris Johnson
Brexit-Hardliner Boris Johnson will Theresa May beerben (Archivbild) Bild: picture-alliance/L. Neal

Die beiden übrig gebliebenen Bewerber werden sich dann in einer Stichwahl den rund 160.000 Parteimitgliedern stellen. Wer neuer Tory-Parteichef und damit in Großbritannien auch automatisch neuer Premierminister wird, soll in der Woche ab dem 22. Juli feststehen.

Regierungschefin Theresa May war am vergangenen Freitag offiziell als Parteivorsitzende zurückgetreten, nachdem sie bei den Konservativen seit Monaten keinen ausreichenden Rückhalt für ihren Brexit-Kurs erhalten hatte.

Johnson will das Abkommen über den EU-Austritt Großbritanniens nachverhandeln. Ein "besserer Deal" sei möglich, bekräftigte der 54-Jährige am Mittwoch. Er wolle keinen Austritt ohne Abkommen, aber das Land müsse sich darauf vorbereiten, um den Druck auf die Verhandlungspartner in Brüssel zu erhöhen. "Es ist wichtig, robust, entschlossen und entschieden zu sein", so Johnson. Zudem müsse die Austrittsfrist, der 31. Oktober, auf jeden Fall eingehalten werden.

se/jj (rtr, dpa, afp)