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Karim Benzema schießt Real Madrid ins Finale

4. Mai 2022

Die Erfolgsstory von Reals Madrids Starstürmer Karim Benzema setzt sich fort. Der 34-Jährige erzielt den entscheidenden Treffer im brisanten Rückspiel des Champions-League-Halbfinales gegen Manchester City.

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Karim Benzema
Karim Benzema erzielt per Elfmeter seinen 15. Treffer in dieser Champions-League-SaisonBild: Juan Medina/REUTERS

Die Hände hinter dem Kopf verschränkt, der Blick starr, die Gedanken leer. Karim Benzema konnte nicht glauben, dass es wirklich geschehen war. Er, der Starstürmer von Real Madrid, hat mit seinem Team im Halbfinale der Champions League in einem an Brisanz kaum zu überbietenden Spiel gegen Manchester City in der Verlängerung gewonnen. Mit 3:1 setzten sich die Königlichen am Ende gegen das Spitzenteam aus England durch. Nach der 3:4 Auswärtsniederlage in Manchester steht die Mannschaft von Carlo Ancelotti nun im Endspiel gegen den FC Liverpool am 28. Mai.

2:1 (0:0) war zuvor, nach den 90 Minuten plus Nachspielzeit, auf der Anzeigetafel im Estadio Bernabeu zu lesen. Riyad Mahrez hatte für die "Sky Blues" die Führung (73.) erzielt, was ihnen zum Weiterkommen gereicht hätte. Doch dann kam Rodrygo. Der drehte innerhalb von 88 Sekunden mit einem Doppelschlag (90.) die bereits verloren geglaubte Partie in buchstäblich letzter Sekunde für die Madrilenen.

Und natürlich war Benzema wieder einmal an diesem (Fußball-) Wunder maßgeblich beteiligt, weil er den zwischenzeitlichen Ausgleich mustergültig vorbereitet hatte. Und weil er den an ihm verursachten Elfmeter in der ersten Hälfte der Verlängerung souverän zum 3:1 (95.) verwandelte - und damit den Weg ins Endspiel für die Königlichen ebnete. 

Rodrygo jubelt
Rodrygo erzielt mit einem Doppelschlag zwei Treffer innerhalb von 88 SekundenBild: David Ramos/Getty Images

Benzema hatte alles versucht an diesem Mittwochabend in der Baustelle Bernabeu. Er ließ sich zurückfallen, versuchte von den Außenbahnen in die Mitte zu ziehen, oder er agierte als zentrale Sturmspitze. Der 34-Jährige lief so hochmotiviert wie ein junger Mann über das Feld, der noch nichts in seinem Leben gewonnen hat. Dabei hat der Franzose bereits viermal den internationalen Henkelpott gewonnen, gerade in diesen Tagen zum vierten Mal die spanische Meisterschaft und auch viermal die Klub-Weltmeisterschaft - und so weiter und so weiter. Eine Bilanz, wie sie eigentlich nur in den kühnsten Fußballträumen entstehen kann. Bei Benzema ist sie Realität.

Stets ein Platz für Benzema

Dabei stand der Franzose lange im Schatten von Superstars wie Luca Modric, Toni Kroos und natürlich Cristiano Ronaldo, der für die Madrilenen 450 Treffer in 438 Pflichtspielen erzielt hatte und für den Benzema (immerhin) der akzeptierte Zuarbeiter war. Das hat der Franzose über viele Jahre klaglos hingenommen, seine Aufgaben ohne zu murren erfüllt.

Riyad Mahrez (r.)
Riyad Mahrez (r.) bringt Manchester City mit einem knallharten Schuss in FührungBild: Michael Regan/Getty Images

Benzema verstand sich stets als Teamplayer, drängte sich nie nach vorne. Selbst in diesem Traditionsklub funktioniert Fußball aber nicht als Individualsport. Deshalb fand Benzema stets seinen Platz in diesen immer sündhaft teuren Ensembles. 

Bereits seit 2009 trägt er das Trikot der Königlichen. So manch ein Fan weiß erst jetzt, weshalb der Verein nie auf die Idee kam, sich von Karim Benzema zu trennen. Und es dürfte dem Spieler fast wie ein Geschenk seines Klubs erscheinen, dass er nun - im Herbst seiner Karriere - doch noch die volle Aufmerksamkeit bekommt und seine Leistungsstärke voll entfalten kann.

So viele Tore wie noch nie

Jetzt, wo er unumstrittener Stürmer Nummer eins ist, weil Trainer Ancelotti voll auf seinen Angreifer setzt und diesen sogar zum Kapitän ernannt hat, zahlt er auch zurück. "Er hat eine starke Persönlichkeit. Sein Verhalten ist beispielhaft für uns alle", lobte Ancelotti jüngst.

26 Tore in der Meisterschaft und 15 in der europäischen Königsklasse sprechen für sich. So viele Treffer wie noch nie zuvor in seiner Karriere. Seit Ronaldo den Verein verlassen hat, ist Benzemas Rolle als Leader in der Offensive fast ins Unermessliche gestiegen. Bis zu seinem Vertragsende im Sommer 2023 wird sich an seiner Führungsrolle wohl kaum etwas ändern. Gegen Manchester City hat er das in ihn gelegte vertrauen wieder einmal übererfüllt. Und im anstehenden Finale gegen den FC Liverpool kann Benzema noch weiter an seiner kaum noch zu überbietenden Saison, seiner einmaligen Karriere, arbeiten.