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Kein Alkohol bei der WM 2022 in Katar?

9. November 2016

Wenn es nach den Organisatoren der Fußball-WM in Katar geht, werden es die Fans schwer haben, im Wüstenemirat öffentlich Alkohol zu konsumieren. Das könnte zu Problemen mit dem Fußball-Weltverband FIFA führen.

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Bierselige deutsche Fans WM 2014
Bild: picture-alliance/dpa

Bei der Fußball-WM 2022 in Katar sollen der Verkauf und der Konsum von Alkohol auf den Straßen und in den WM-Stadien verboten werden. Das bestätigte Hassan Al-Thawadi, Generalsekretär des WM-Organisatinskomitees in einem Interview mit der katarischen Zeitung "Al-Sharq". "Es wird während der WM ein Alkoholverbot auf den Straßen und auf öffentlichen Plätzen geben, das ist definitiv", sagte er. "Zudem sind wir gegen den Verkauf von Alkohol in den Stadien und deren Umgebung." Es werde zwar kein vollständiges Alkoholverbot geben, jedoch werde der Genuss alkoholischer Getränke nur in "abgelegenen Orten" zugelassen werden, so Al-Thawadi, ohne weitere Details zu nennen.

Vor einigen Monaten hatte Katar die ausländischen Fans noch gelockt, indem man eine Alkoholfreigabe in Aussicht stellte. Al-Thawadis Stellvertreter Nasser al-Khater sagte damals: "Es wird bei uns keinen Mangel an Unterhaltung geben. Katar 2022 wird wie die Disney World des Fußballs sein." Und bezogen auf den Alkohol: "Alkohol ist weder Teil unserer Kultur noch unserer Tradition, dafür aber unsere Gastfreundlichkeit. Katar hat die Tür für Menschen aus aller Welt geöffnet. Wir werden eine Balance finden, die sinnvoll ist. Es wird kein Problem geben."

"Natürlich nicht verhandelbar"

Da die FIFA die US-Brauerei Budweiser zu ihren WM-Sponsoren zählt, könnte das von Al-Thawadi geforderte Alkoholverbot nun aber doch zu Problemen führen. Schon 2014 hatte sich der Weltverband gegen den Wunsch der Veranstalter und das in Brasilien geltende Gesetz gesträubt und letztlich auch durchgesetzt. Im damaligen WM-Gastgeberland ist Alkohol in Fußballstadien seit 2008 verboten - eine Reaktion auf Fangewalt und Ausschreitungen mit Todesfällen. FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke sagte im Vorfeld der WM jedoch, er wolle nicht arrogant klingen, aber die Sache mit dem Bier sei "natürlich nicht verhandelbar". Valcke weiter: "Es wird und es muss als Teil eines Gesetzes den Fakt geben, dass wir das Recht haben, Bier zu verkaufen."

Die Weltmeisterschaft 2014 wäre die erste alkoholfreie WM der Fußballgeschichte gewesen, doch die FIFA machte da nicht mit. Dass sie nun in Katar eine andere Entscheidung trifft, ist eher nicht zu erwarten.

asz (AFP)