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Politik

Keine Empfehlung für Merkel-Nachfolge

6. November 2018

Jens Spahn oder Friedrich Merz? Der mächtige CDU-Landesverband Nordrhein-Westfalen will sich nicht auf einen Kandidaten für den Vorsitz der Bundespartei festlegen. Ihr Wettstreit soll hart, aber fair werden.

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Sitzung des CDU-Landesvorstands in NRW
Trio aus Nordrhein-Westfalen: Spahn, Laschet, Merz (v.l.n.r.)Bild: picture-alliance/dpa/F. Gambarini

Jeder Delegierte des Hamburger CDU-Bundesparteitags könne sich selbst ein Bild machen und am 7. Dezember entscheiden, sagte Landesparteichef und NRW-Ministerpräsident Armin Laschet nach einer außerordentlichen Vorstandssitzung in Düsseldorf. Dem Abstimmungsverhalten der zahlreichen Delegierten aus dem mitgliederstärksten CDU-Landesverband kommt bei der Abstimmung über die Nachfolge Angela Merkels an der Spitze der Christdemokraten besondere Bedeutung zu.

Am Dienstagabend hatten im Landesvorstand die beiden aussichtsreichsten NRW-Kandidaten, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der frühere Unionsfraktionschef im Bundestag, Friedrich Merz, die Beweggründe für ihre Bewerbungen erläutert. Beide versicherten, es werde keine erbitterte Auseinandersetzung, sondern einen fairen Wettstreit geben.

"Lebendige Kraft"

Merz sagte, sein Ziel sei es, "den politischen Meinungsstreit in die Mitte zu holen und nicht den Rändern zu überlassen". Die SPD stehe "vor einem scharfen Linksruck", meinte der 62-Jährige. Spahn betonte, er stehe mit seinen 38 Jahren für den Generationenwechsel. Die CDU müsse wieder "als lebendige Kraft" positioniert werden. Sowohl Merz als auch Spahn werden dem konservativen Parteiflügel zugerechnet.

Annegret Kramp-Karrenbauer
Kandidatin der Saar-CDU: Kramp-KarrenbauerBild: picture-alliance/dpa/A. Arnold

Neben einer Reihe unbekannter Bewerber bewirbt sich auch Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer um den CDU-Vorsitz. Die 56-jährige Merkel-Vertraute will sich an diesem Mittwoch erstmals öffentlich zu ihrer Kandidatur äußern. Sie war Anfang der Woche einstimmig vom Landesvorstand ihrer Partei als Kandidatin der Saar-CDU nominiert worden. Auf geplanten acht CDU-Regionalkonferenzen sollen sich bis zum Monatsende die Kandidaten der Basis vorstellen können.

"Gute Jahre"

Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) zeigte sich überzeugt davon, dass Merkel nach ihrem Abschied als Parteivorsitzende noch eine längere Zeit Kanzlerin bleiben wird. Es seien gute Jahre für die Union und für Deutschland mit Merkel gewesen, sagte er in Berlin. "Und es werden weitere gute folgen, weil wir auch weiterhin sehr gut, sehr eng und sehr vertrauensvoll als Fraktion mit ihr als Bundeskanzlerin zusammenarbeiten werden." CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt betonte, er habe großes Interesse daran, dass die große Koalition bis zum Ende der Legislaturperiode 2021 regiere.

wa/gri (dpa, afp)