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Antarktis bleibt bedroht

1. November 2013

Die Weltmeere sind zunehmend in Gefahr. Allein das Südpolarmeer ist einer der letzten einigermaßen intakten Ozeane. Doch die Einrichtung von neuen Meeresschutzgebieten scheiterte erneut.

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Eisschollen im Rossmeer in der Antarktis
Bild: picture alliance/dpa/Okapia

Russland, die Ukraine und China haben die Verhandlungen der Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) über zwei riesige Meeresschutzgebiete wieder einmal blockiert. Die drei Länder hätten Beschränkungen bei der Fischerei in den Gebieten nicht mittragen wollen, sagten Teilnehmer des Treffens von Vertretern der Europäischen Union sowie 24 beteiligten Einzelstaaten in der australischen Stadt Hobart. Bei den Verhandlungen der Kommission gilt das Einstimmigkeitsprinzip.

Der CCAMLR lagen zwei Vorschläge vor, um den Fischfang in Gebieten von der fünffachen Größe Frankreichs zu verbieten. Die EU und Australien wollten ein 1,6 Millionen Quadratkilometer großes Gebiet im Osten der Antarktis unter Schutz stellen, die USA und Neuseeland hatten ein Gebiet von 1,3 Millionen Quadratkilometer im Ross-Meer (Artikelbild) vorgeschlagen. Es war bereits der dritte Versuch, neue Meeresschutzgebiete in der Antarktis einzurichten.

Folgetreffen in Deutschland

Umweltschützer reagierten verärgert auf das erneute Scheitern. Eine Sprecherin der US-Organisation "The Pew Charitable Trusts" sprach von einem schwarzen Tag nicht nur für die Antarktis, sondern für alle Weltmeere. Greenpeace International kritisierte, die erneute Blockade schädige den Ruf der CCAMLR weiter. Seit Jahren beobachte man eine ständige Erosion des Geistes und des Auftrags der Kommission.

In den beiden vorgeschlagenen Gebieten leben nach Schätzungen von Experten rund 16.000 bekannte Tierarten, darunter Wale, Robben, Albatrosse, Pinguine und seltene Fischarten.

Die 1982 durch ein internationales Abkommen geschaffene CCAMLR hatte sich 2009 darauf geeinigt, bis 2012 ein repräsentatives Netzwerk von Meeresschutzgebieten einzurichten. Doch die konkreten Umsetzungen scheiterten 2012 im australischen Hobart genauso, wie ein Jahr später in der deutschen Stadt Bremerhaven. Im kommenden Juli soll nun ein Folgetreffen in Deutschland Fortschritte bringen.

gmf/wa (afp, ap, Bundesumweltamt)