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Kenji Goto wollte seinen Freund retten

Gabriel Dominguez28. Januar 2015

Nach der Ermordung des Japaners Haruna Yukawa durch den "IS" bangt Japan um das Leben des Reporters und Autors Kenji Goto. Er ist in seiner Heimat als humanitär engagierter Reporter aus Konfliktgebieten bekannt.

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Der japanische Journalist Kenji Goto (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/www.reportr.co via Reuters TV

Kenji Goto hat sich in der japanischen Presse einen Namen als Berichterstatter aus Kampfzonen wie Irak, Afghanistan und Somalia gemacht. Er ist außerdem der Gründer einer kleinen Presseagentur, Independent Press, die sich auf Nachrichten über das Schicksal von Flüchtlingen, über Menschen mit Aids, Kinder auf der Flucht und andere Themen mit humanitärem Hintergrund konzentriert.

Laut "Japan Times" hat Goto mehrere Bücher veröffentlicht. Eines handelt von einem afghanischen Mädchen, das sich wünscht, zur Schule gehen zu können. Ein anderes von einer 16 Jahre alten Mutter in Estland, die sich durch Drogenmissbrauch mit HIV angesteckt hat. 2006 gewann Goto einen Kinderbuchpreis für "Ich will Frieden mehr als einen Diamanten". Hauptfigur ist ein früherer Kindersoldat in Sri Lanka, der, traumatisiert durch den Bürgerkrieg, versucht sich ein neues Leben aufzubauen.

Goto fühlte sich offenbar besonders vom Nahen Osten angezogen und hatte den starken Wunsch, über die dortigen Konflikte zu berichten. In Syrien traf er seinen Landsmann Haruna Yukawa, mit dem er sich anfreundete und den er in Sicherheitsvorkehrungen unterwies. Die beiden reisten anschließend in den Irak. Als Goto im Oktober 2014 erfuhr, dass Yukawa von IS-Kämpfern gefangengenommen worden war, reiste er nach Syrien, um eine Freilassung zu erwirken.

Junko Ishido (Foto: dpa)
Die Mutter Junko Ishido hat die Regierung aufgefordert, die Forderungen der Geiselnehmer zu erfüllenBild: picture alliance/AP Photo

Gotos Mutter Junko Ishido zufolge war ihr Sohn kein Feind des "IS". Sie nahm ihn und Yukawa gegen Kritik in Schutz, aus Naivität in die gefährliche Region gereist zu sein. Ihr Sohn sei nach Syrien gegangen, "um einen Kollegen zu retten. Er dachte, wenn er sich direkt an den 'Islamischen Staat' wendet, würde er dort auf Verständnis stoßen", sagte Junko Ishido dem britischen "Guardian."